Kehler FV kontra SC Lahr: Das Derby der Enttäuschten

Der dritte Verbandsliga-Spieltag in Südbaden steht ganz im Zeichen des Ortenau-Derbys zwischen dem Kehler FV und dem SC Lahr.

Doch es ist nicht das erhoffte Spitzenspiel, sondern eher ein Kellerduell. Am Samstag (15.30 Uhr) treffen im Rheinstadion zwei Mannschaften aufeinander, die jeweils beide Auftaktpartien verloren und zusammen ein einziges, mickriges Tor erzielt haben. Dass es der SC Lahr geschossen hat, macht das Team von Trainer Oliver Dewes aber nicht zum Favoriten, den es angesichts der schwierigen personellen Lage in beiden Lagern gar nicht gibt.

Kehls Trainer Frank Berger steht unter Druck und braucht dringend den ersten Erfolg – genauso wie sein Lahrer Kollege Oliver Dewes. Aber das Derby kann nur einer gewinnen. © ULRICH MARX

Beim Kehler FV macht das Fußballspielen in diesen Tagen nicht unbedingt Spaß. Zwei Spiele – null Punkte, null Tore. Eine erschütternde Bilanz für einen Traditionsverein, der zum Establishment der Verbandsliga gehört. Frank Berger kann das 0:2 im Derby gegen den OFV einsortieren, aber dass sein Team in Waldkirch zur Halbzeit 0:4 hinten lag, findet der Trainer „unterirdisch“. Die Frage lautet: Was ist los mit dem KFV?
Beim 0:4 in Waldkirch – immerhin war nach der Pause Schluss mit Gegentoren – fehlten laut Berger die grundsätzlichen Dinge: „Katastrophale Fehlpässe im Spielaufbau und dann zwei (!) Gegentore in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Das geht gar nicht!“
Unabhängig von der Verletzten- und Urlaub-Misere, wie der Trainer das Fehlen von immer noch zwölf Akteuren nennt, muss sich die im Umbruch befindliche Kehler Mannschaft schleunigst finden. Das Derby gegen Lahr ist nicht geeignet für so ein Unterfangen. Aber es ist, wie es ist. Dazu gehört auch, dass der Gegner aus dem Süden der Ortenau ebenfalls einen klassischen Fehlstart mit zwei Niederlagen hingelegt hat. „Das ist für beide schon irgendwie ein Finalspiel“, sagt Berger und meint damit wohl, dass sowohl der KFV als auch Lahr mit dem Anspruch angetreten sind, oben mitzuspielen.

Gabriel Gallus nicht zu ersetzen

Kontrahent Oliver Dewes formuliert den Fehlstart des SC Lahr etwas entspannter. „Das müssen wir jetzt so hinnehmen. Zwei Spiele sind noch keine Niederlagen-Serie“, sagt der Trainer. Sein Problem hat einen Namen: Gabriel Gallus. Der zentrale Spieler fällt mit Kreuzbandriss aus. „Gallus ist nicht zu ersetzen. Punkt“, stellt Dewes fest und sagt auch, warum: „Er steuert 20 Assists und zehn Tore pro Saison bei.“
Das fehlt jetzt. Und am Samstag in Kehl drohen weitere Ausfälle. Ousman Bojang und Yannic Prieto konnten nicht trainieren, der neue Stürmer Marin Stefotic ist nach einem Kontakt mit einer Corona-positiven Person in Quarantäne, wenn auch negativ getestet, Simon Zehnle hat sich im Training verletzt, Hakan Ilhan Oberschenkel-Probvleme, sein Bruder Yasin Trainingsrückstand. „Wir müssen uns noch was überlegen, wie wir in Kehl spielen“, sagt Oliver Dewes.

Verbandsliga, 3. Spieltag
Samstag, 14 Uhr:
FC Radolfzell – SV Kuppenheim
Samstag, 14.30 Uhr:
FC Auggen – FC Villingen II
Samstag, 15.30 Uhr:
SV Endingen – SF Elzach-Yach
DJK Donaueschingen – SC Pfullendorf
SV Weil – SC Durbachtal
Kehler FV – SC Lahr
Sonntag, 16.30 Uhr:
FC Denzlingen – SV Bühlertal
Sonntag, 18 Uhr:
FC Teningen – FC Waldkirch

Text: Thomas Kastler Mittelbadische Presse

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