Text: Heiko Rudolf Bild: Kehler FV
Nach der wenig überraschenden, aber trotzdem schmerzhaften 0:4-Derbyniederlage beim SC Lahr wird die Luft für den Kehler FV (14. Platz/8 Punkte) im Tabellenkeller der Fußball-Verbandsliga immer dünner.
Drei Niederlagen in Folge und nur ein Zähler aus den letzten fünf Partien haben dazu geführt, dass die Alarmglocken am Rheinstadion vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Auggen (6. Platz/20 Punkte) lauter läuten als je zuvor. „Wir stecken mitten im Abstiegskampf. Ich hoffe, das haben alle verstanden“, weiß KFV-Trainer Christian Faulhaber, dass seine Mannschaft nach bislang zwei Siegen, zwei Unentschieden und bereits acht Saisonniederlagen gegen die Gäste aus dem Markgräflerland fast schon zum Punkten verdammt ist.
Andere Tugenden gefragt
Hielten die Grenzstädter in der ersten Halbzeit trotz des frühen Gegentreffers durch den Ex-Kehler Dennis Häußermann noch ganz gut mit, spielte der Favorit aus Lahr seine Qualitäten spätestens nach dem 2:0 durch den an diesem Tag mit zwei Treffern und zwei Vorlagen überragenden Konstantin Fries eiskalt aus. „Nach dem 2:0 war das Spiel quasi gelaufen, der Gegner kam richtig ins Rollen“, resümiert Christian Faulhaber und muss neidlose zugeben: „Lahr war einfach zu stark und ein Gegner, mit dem wir uns in der momentanen Situation nicht messen können.“
Dass der frisch gebackene Tabellenführer SC Lahr über enorme Qualität verfügt, wusste man bereits im Voraus. Zu Bedenken gibt den KFV-Verantwortlichen jedoch, dass die eigene Mannschaft im Derby kaum Torgefahr versprühte. „Die Zeit des schönen Fußballs ist vorbei, jetzt sind andere Tugenden gefragt. Es geht um Zweikämpfe und Leidenschaft“, fordert Faulhaber eine Reaktion von seinen Spielern und wird deutlich: „Es geht nicht um einen Einzelnen, sondern um den Verein Kehler FV.“
Der Druck steigt
Kritische Worte des Trainers, an dem die Negativserie verständlicherweise ähnlich zu nagen scheint wie an seinen Spielern. „Natürlich merkt man jedem Einzelnen den immer größer werdenden Druck an, wir strotzen derzeit nicht gerade vor Selbstvertrauen. Trotzdem lassen sich die Spieler nicht hängen, wir trainieren gut“, hofft Faulhaber, dass sich das am Samstag gegen den Tabellensechsten FC Auggen, der drei der letzten vier Spiele gewinnen konnte und zuletzt mit 6:2 gegen den SC Hofstetten die Oberhand behielt, auch auf dem Platz in Form von Zählbarem niederschlägt: „Wir müssen punkten, um den Anschluss nicht zu verlieren.“
Dabei richtet Faulhaber ein besonderes Augenmerk auf Auggens Angreifer Bastian Bischoff, der mit bislang neun Treffern die Torjägerliste der Verbandsliga anführt. „Das ist ein sehr erfahrener Spieler, der nicht viele Torchancen braucht. Hier wird es wichtig sein, dass wir alle gemeinsam und konzentriert verteidigen, aber dennoch mutig nach vorne spielen“, gibt der Kehler Übungsleiter die Marschrichtung für Samstag vor.
Zumindest in personeller Hinsicht sind die Vorzeichen für einen erhofften Befreiungsschlag nicht schlecht, denn bis auf die beiden Langzeitverletzten Pierre Venturini (Kreuzband) und Calvin Distel (Meniskus) ist der Kehler Kader komplett.