Der Kehler Fußballverein blickt in die Zukunft

KFV-Präsident Claus Haberecht mit den neuen Ehrenmitgliedern Dieter Heidt (links) und Richard Schütterle (rechts)

Text und Bild: Erwin Lang

Im Fokus der Hauptversammlung des Kehler Fußballvereins standen am Dienstagabend die Vereinswertekultur und eine dringend notwendige Manpower für Zukunftsaufgaben des Vereins.

Kehl. Bei der Jahreshauptversammlung des KFV (Kehler Fußballverein) vergangenen Dienstag standen die Wahlen der Vorstandsmitglieder und eine Satzungsänderung als die wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung. Präsident Claus Haberecht, der auch gleichzeitig die Moderation der Veranstaltung übernahm, freute sich über die außergewöhnlich gute Resonanz mit rund 80 Besuchern.

Wie schon im Vorfeld berichtet wurde, waren in der Vorstandschaft einige Posten neu zu besetzen. In seiner Eingangsrede machte Haberecht deutlich, dass es immer schwieriger werde, Mitglieder zu finden, die sich in Ämter wählen lassen und Verantwortung für den Verein übernehmen. Er selbst sei mit dem heutigen Tag exakt 28 Jahre Präsident und werde künftig keine Aufgaben im operativen Bereich mehr übernehmen.

  • Aktivitäten

Die Tätigkeitsberichte veranschaulichten eindrucksvoll das umfangreiche Aufgabenfeld und die vielen Aktivitäten des Vereins. Claus Haberecht wies parallel aber auch auf einige negative Entwicklungen auf und neben dem Spielfeld hin: So werden Schiedsrichter und Aktive von Zuschauern, aber auch eigenen Funktionären und Spielereltern massiv angegangen.

Vereinsfunktionäre kommunizieren und arbeiten ungenügend und nicht immer im Sinne des Vereins zusammen. Und obwohl der KFV ein vorbildliches Leitbild mit einem praktikablen Verhaltenskodex hat, nehmen der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung mehr und mehr ab. „Doch dies ist nicht die KFV-DNA, die uns in Zukunft nachhaltig weiterbringen wird!“, mahnte er.

Auch verwies er auf das immer stärker nachlassende Engagement in Vereinen, so auch beim KFV. Daher hat er zusammen mit dem Vorstand Anfang 2023 beschlossen, mit Workshops unter Einbeziehung von dem Verein nahestehendenden Persönlichkeiten, aber auch durch direkte Ansprache mehr Input und Lösungsansätze zu generieren, um dieses Problem zu lösen. Über die durchaus ermutigenden Ergebnisse wurde mehrfach berichtet.

  • Sportliches

Im sportlichen Bereich lief die vergangene Saison mit dem Abstieg der I. Mannschaft in die Landesliga nicht erfolgreich. Doch mit einem neuen, sehr erfolgreichen Trainerteam und zahlreichen Neuzugängen, darunter auch viele Ex-Kehler, sowie der Unterstützung der Teambetreuer Jean Marc Venturini und Jürgen Sax kehrte das KFV-Team auf die Erfolgslinie zurück. Insofern war es folgerichtig, die Kontrakte der Trainer Marcel Stern, Timo Kramer und des spielenden Co-Trainers Simon Schulze, der auch als Physiotherapeut tätig ist, zu verlängern.

Die A1-, B1- und C1-Junioren spielten in der vergangenen Saison alle in der Landesliga. Mittelfristiges Ziel für diese Mannschaften ist jedoch ganz eindeutig die Spielklasse Verbandsliga. Die Kooperation mit dem SV Neumühl im Bereich B2 und C2 ist erfolgversprechend. Nach wie vor fehlen für alle 14 Jugendmannschaften jedoch ausreichend Übungsleiter. Jugendturnierchef Frank Kehret ist froh, dass nach Pandemieabstinenz nun wieder ein erfolgreiches Dreikönigsjugendturnier stattfinden konnte.

  • Rheinstadion und Investitionen

Verwaltungsvorstand Dieter Kiefer berichtete über die Investitionen und Veränderungen im Rheinstadion. Neben der Einrichtung einer weiteren Flutlichtanlage, neuer Outdoor-Möblierung auf der Freizeitterrasse und neuen Kücheneinrichtungen fanden auch zahlreiche externe Veranstaltungen – zum Beispiel mit der Hochschule Kehl/Ludwigsburg oder Wettbewerbe im Rahmen des Landesfeuerwehrtages – im Rheinstadion statt.

  • Öffentlichkeitsarbeit

Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit war der KFV im vergangenen Jahr 64 Mal in den regionalen Medien – die Stadionzeitung KFV Aktuell, in Print und digital, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, und auch die eigene Homepage, von Ralf Stoll fortlaufend gepflegt, wird rege genutzt, so Claus Haberecht, der auch über den Marketingbereich berichtete. Er bedankte sich an dieser Stelle auch für die Unterstützung der lokalen und regionalen Wirtschaft. Trotz Pandemie und Wirtschaftskrise gab es keine signifikanten Einbrüche im Bereich des Sponsorings.

  • Finanzen

Der anschließende Finanzbericht, durch Vorstand Andreas Eidel vorgetragen, zeigte auch ein durch höhere Umsatzerlöse und geringere Personalausgaben verbessertes Jahresergebnis gegenüber dem Vorjahr. Die Kassenprüfung durch Wolfgang Müller und Willi Hofmann verlief ohne Beanstandungen, sodass die Entlastung sowohl des gesamten Vorstands als auch der Kasse nur noch reine Formsache war. Nach der Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder aus dem Vorstand – Dieter Kiefer, Klaus Bechtel, Matthias Kehret und Thomas Gryziecki – wurde auch der Haushalt, nach ausführlicher Erläuterung von Finanzvorstand Andreas Eidel, einstimmig verabschiedet.

  • Wahlen

Ein Ergebnis der genannten Workshops war auch die Reduzierung der KFV-Gremien und der zu wählenden Mitglieder (bislang 39). So gibt es künftig keinen Gesamtvorstand mehr, und der Geschäftsführende Vorstand besteht aus maximal 15 Mitgliedern. Dies führte zu einigen Änderungen in der Satzung, die von den anwesenden stimmberechtigten KFV-Mitgliedern positiv aufgenommen wurden.

Bei den anschließenden Neuwahlen wurde Claus Haberecht als Präsident bestätigt, allerdings mit seiner Vorgabe, dass er – auch aufgrund der angespannten Personalsituation auf der Vorstandsebene – nur noch für ein Jahr zur Verfügung stehe. Auch die im Anschluss gewählten Finanz- und Sportvorstände Andreas Eidel und Dietmar Axt stimmten ihrer Wahl mit dieser Ein-Jahres-Frist zu. Für die Funktion des Verwaltungsvorstands und des Marketingvorstands fanden sich keine Interessenten, so dass diese Posten derzeit nicht besetzt sind.

Die Wahl des geschäftsführenden Vorstands mit den Abteilungsleitungen (siehe Informiert I) verlief bis auf die Wahl des Fußballabteilungsleiters, bei der es kontroverse Diskussionsbeiträge gab, reibungslos.

  • Ausblick

Sowohl Claus Haberecht als auch Dietmar Axt gaben einen Ausblick über die Vereinsaktivitäten in der kommenden Saison. Dabei wurde deutlich, dass das Rheinstadion nach wie vor ein wichtiger Begegnungsort ist und der Verein zahlreiche Projekte und Veranstaltungen zu bewältigen hat, bei denen auch wieder viele „helfende Hände gefragt“ sind – beispielsweise bei der Mitwirkung auf dem Kehler Messdi, dem Rheinuferlauf oder dem Benefizlauf Ma`Dame Run 2024.

In seinem Schlussplädoyer verwies Präsident Haberecht nochmals eindringlich auf die Notwendigkeit von mehr Mitwirkung und personeller Unterstützung im Verein sowie konstruktiveres Miteinander: „Die KFV-Wertekultur müssen wir pflegen und nicht nur da­rüber reden.“


Der Vorstand des Kehler FV

  • Präsident: Claus Haberecht
  • Verwaltungsvorstand: nicht besetzt
  • Marketingvorstand: nicht besetzt
  • Sportvorstand: Dietmar Axt
  • Finanzvorstand: Andreas Eidel
  • Abteilungsleitung Fußball: Milos Milolsavljevic (Senioren)
  • Abteilungsleitung Fußball: Thomas Walter (Jugend)
  • Abteilungsleitung Leichtathletik: Ralf Heitzmann
  • Abteilungsleitung Breitensport: Anna Langenecker
  • Abteilungsleitung Badminton: Norbert Hense
  • Abteilungsleitung Trendsport: Charlos Firminio
  • Weitere Vorstandsmitglieder des KFV: Frank Kehret, Hansi Mündel und Ralf Stoll
  • Kassenprüfer: Wolfgang Müller und Willi Hofmann

Ehrungen

Nach der seit über 30 Jahre geltenden Ehrenordnung des KFV wurden anschließend die Mitglieder Dieter Heidt („Mädchen für alles“ mit KFV-Kultstatus), Richard Schütterle (Vater von Rainer Schütterle und stetiger Besucher im Rheinstadion) und Alfred Wickers zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Mit der Goldenen Ehrennadel des Vereins wurden ausgezeichnet: Ingrid Kaufmann, Hansjörg Mündel, Wilfried Bresch, Jörg Schablas, Hans Hörterer, Klaus Hess und Gisela Schütterle. Die Silberne Ehrennadel erhielten Norbert Hense, Dejan Zdraveski, Branko Kersic und Regina Burbach.

Eine besondere Ehrung erhielten die C-Junioren, zusammen mit einem Gutschein-Präsent, für die Meisterschaft in der Landesliga und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga.

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