Text: Heiko Rudolf / Mittelbadische Presse Bild: Kehler FV / Pixabay
Der abstiegsbedrohte Fußball-Verbandsligist Kehler FV reist als krasser Außenseiter zu Ligaprimus FC Teningen, hofft beim Titelfavoriten aber dennoch auf Zählbares im Kampf um den Klassenerhalt.
Dank des mühsamen, aber nicht unverdienten 1:0-Arbeitssieges im nachgeholten Kellerduell beim FV RW Elchesheim ist Fußball-Verbandsligist Kehler FV (13. Platz/17 Punkte) mit drei wichtige Punkten aus der Winterpause gestartet und hat im Kampf um den Klassenerhalt ein Lebenszeichen zum Jahresauftakt gesendet. Nachlegen lautet nun das Motto für die nächsten Spiele der Grenzstädter, wobei die Trauben am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Tabellenführer FC Teningen (1. Platz/37 Punkte) denkbar hoch hängen.
„Wir haben genau das gemacht, was ich mir vorgestellt habe. Taktik, Einstellung und Disziplin waren über 90 Minuten hervorragend“, war KFV-Trainer Bora Markovic mit dem Auftritt seiner Mannschaft in diesem richtungsweisenden Spiel zufrieden: „Wir haben leider die Chancen zum 2:0 nicht genutzt. Aber im Endeffekt ist das egal. Wir wussten, dass es schwer wird, haben den Kampf aber angenommen und eine gute Mannschaftsleistung gezeigt.“
„Echte Verstärkungen“
Ihren Anteil an den wichtigen drei Punkten hatten mit Anthony Ziane und Vianey Costa-Vogt auch zwei der vier Kehler Winter-Neuzugänge, die Markovic in Elchesheim gleich in die Startelf beorderte. „Die Jungs passen gut zu uns und haben viel Potenzial. Schon am Samstag haben sie gute Leistungen gezeigt und sich als echte Verstärkungen erwiesen“, freut sich der KFV-Coach, dass der Kader auch mit Blick aufs kommende Wochenende noch breiter wird. Denn bis auf Dejan Zdraveski, dessen Einsatz aus beruflichen Gründen noch fraglich ist, sind alle Mann dabei.
Und das wird auch nötig sein. Schließlich wartet mit dem FC Teningen der aktuelle Spitzenreiter und Meisterschaftsfavorit auf die Grün-Weißen. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Wir können selbstbewusst und frei im Kopf auftreten, denn wir haben nichts zu verlieren. Jeder Punktgewinn wäre ein Bonus für uns“, weiß die Kehler Trainerlegende um die Schwere der Auswärtsaufgabe, aber aus seiner jahrelangen Erfahrung auch um die Chancen eines Außenseiters: „Wir spielen in der gleichen Klasse und können gegen jeder Mannschaft gefährlich werden, wenn wir spielerisch und kämpferisch an unsere Grenzen kommen.“ Dabei gibt der 71-jährige Serbe die Marschroute für den Underdog aus: „Volle Pulle, keine Angst! Wir wollen pressen und Nadelstiche mit unserem schnellen Umschaltspiel setzen. Wichtig wird sein, dass wir von Anfang an hochkonzentriert zu Werke gehen und unsere taktischen Aufgaben konsequent erledigen.“
In solch einem Spiel gegen das Spitzenteam der Liga sieht Bora Markovic auch eine große Chance mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf: „Gegen den FC Bayern spielen auch alle gern. Solche Partien machen Spaß. Da kann man viel für die kommenden Aufgaben lernen.“