„Auf Biegen und Brechen“

Text: Thomas Kastler Bild: Kehler FV

Das Verbandsliga-Derby am Samstag gegen den SC Hofstetten ist ein knallhartes Duell im Abstiegskampf, das der Kehler FV unter allen Umständen für sich entscheiden will.


Yannick Assenmacher (l.) gehört zu den Spielern beim Kehler FV, die den Ausfall von Pierre Venturini zumindest teilweise kompensieren sollen. ©Peter Heck

Eigentlich können sie gut miteinander. Und sie stammen beide aus Kehl. Am Samstag jedoch sind sie erbitterte Kontrahenten in einem Duell, das bereits ein Abstiegsendspiel ist, obwohl die Fußball-Verbandsliga erst in den 15. Spieltag einbiegt. Beim Duell Kehler FV gegen den SC Hof­stetten am Samstag (14.30 Uhr/Rheinstadion) wird es für den Verlierer zappenduster – Derby hin oder her.
Das weiß KFV-Trainer Christian Faulhaber, der ebenso ein gebürtiger Kehler ist wie Dennis Kopf, der aktuell die Kinzigtälern als Spielertrainer coacht. „Am Anfang der Saison haben wir regelmäßig miteinander telefoniert“, sagt Faulhaber, „weil wir immer eine Woche nach Hofstetten auf den gleichen Gegner trafen.“ Diese Woche allerdings gibt es keinen Beratungstermin. Wozu auch sich gegenseitig das Leid klagen?
Die Situation ist beinhart. Die Verbandsliga wird am Ende der Saison von 17 auf 16 Vereine verschlankt. Nach Lage der Dinge ist mit fünf Absteigern zu rechnen. Dem Kehler FV (11 Punkte) fehlen aktuell vier zum rettenden Ufer, dem SC Hofstetten neun.

Auswärtssieg als Dosenöffner

Der KFV hat drei kleine Asse im Ärmel stecken, wenn’s am Samstag hart auf hart kommt: den Heimvorteil, das Wissen, der etablierte Club im Vergleich mit einem Aufsteiger zu sein – und den 2:0-Erfolg zuletzt beim SV Bühlertal. Dieses gewonnene Duell auf dem einst so gefürchteten Mittelberg soll der Dosenöffner gewesen sein. Denn Faulhaber hat erkannt: „Von der ersten Minute an war die Mentalität eine andere. Und selbst nach dem Platzverweis gegen Tarik Aras gingen die Köpfe nicht runter. Jeder wusste, dass er mehr tun muss.“
Offenbar haben die vielen Gespräche mit den Spielern, teils unter vier Augen, gefruchtet. Faulhaber: „Die Vereinsführung und ich haben den Jungs klargemacht, dass es um mehr als jeden Einzelnen geht – nämlich um den ganzen Verein!“

Aras und Zdraveski fehlen

Auch bei der schwierigsten Baustelle gibt es Fortschritte. Regisseur Pierre Venturini fehlt wegen eines Kreuzbandrisses nach wie vor an allen Ecken und Ende und voraussichtlich bis April oder Mai, aber er ist bei vielen Trainingseinheiten dabei und unterstützt das Team. „Wir können so einen Typen auf dem Platz nicht ersetzen“, weiß Faulhaber, „aber Yannick Assenmacher, Tarik Aras und Elyes Bounatouf verteilen das so gut es geht auf ihre Schultern. Wir haben einen Weg gefunden.“
Während am Samstag neben dem gesperrten Aras auch noch Dejan Zdraveski wegen Leistenproblemen auszufallen droht, kämpft der SC Hofstetten mit ungleich größeren Verletzungssorgen. Giulio Tamburello, Nico Obert und Marco Neumaier fallen aus. Und Dennis Kopf kommt wegen einer Fleischwunde an der Ferse kaum in einen Kickschuh rein.
Ergebnistechnisch hat Faulhaber keinen Spielraum: „Wir brauchen aus den beiden nächsten Spielen gegen Hofstetten und in Elchesheim sechs Punkte, damit wir wieder rechnen können und gut in die Winterpause kommen.“ Auf Dennis Kopf kann er dabei keinerlei Rücksicht nehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert