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Text: Jürgen Witt (Südkurier) Bilder: Felix Stöldt
Nach teilweise imponierender Heimdarbietung der jungen Verbandsligamannschaft setzt sich der SCP an die Tabellenspitze der Verbandsliga. Nach dem Seitenwechsel kühlen Kopf bewahrt.
Der SC Pfullendorf hat durch eine zeitweilig imponierende Heimdarbietung seinen Angstgegner der Gegenwart mit einem gerechten 3:1-Erfolg bezwungen und nach vier Spieltagen erstmalig die Tabellenspitze erklommen. Ganz zur Freude von Trainer Hakan Karaosman, der seinen von „positiver Energie“ beflügelten Spielern ein dickes Kompliment aussprach.
Phänomale erste Halbzeit
Ausschlaggebend dafür war eine phänomenale erste Halbzeit, in die die jungen Sportclub-Akteure voller Elan und Esprit gestartet waren. Mit ihrem scharfen Angriffspressing brachten sie die stets so gefürchteten Kehler in die Bredouille. Erster Jubel brandete bereits nach fünf Spielminuten auf: Flügelflitzer Mert Aras tankte sich auf der linken Flanke durch, seine Vorlage bugsierte der in der Mitte lauernde Heiko Behr per trockenen Flachschuss in die Maschen. Nach fast dreißig Zeigerumdrehungen legte Connor Mitchell für Aras auf, dessen Ball schlug aus 35 Metern im Torwinkel ein – das 2:0 besaß die Qualität eines Tors des Monats. Jetzt gab es für die Linzgauer kein Halten mehr. Stefan Zimmermann passte zu Amadou Marena, dessen Hereingabe feuerte Marco Straub ins lange Eck – als akrobatische Dreingabe zeigte er einen Flickflack aus dem Stand. Die Fans waren nach dem 3:0 aus dem Häuschen.
Pfullendorf geriet nur selten in Verlegenheit
Hinten geriet der SCP bis dahin nur selten in Verlegenheit. SCP-Torsteher Sebastian Willibald wusste einen Schuss von Tim Keck auf Zuspiel von Elyes Bounatouf nach 23 Minuten per Fußabwehr zu klären. Selbst als dem Pfullendorfer Tormann ein Lapsus unterlief und ihm kurz vor dem Pausengong das Leder aus den Händen flutschte, vermochte Keck daraus kein Kapital zu schlagen.
Kehler FV zeigt nach dem Wechsel, was in ihm steckt
Doch nach dem Seitenwechsel zeigten die Gäste plötzlich auch, was spielerisch in ihnen steckt. Und als David Assenmacher aus 17 Metern an der Torlinie gleich einen Freistoß zugesprochen bekam, den er mit technischer Raffinesse aus spitzestem Winkel zum 1:3 einnetzte, witterten die Kehler Morgenluft. Fortan berannten sie das Pfullendorfer Tor. Gefährlich wurde aber nur Kecks Kopfball, der knapp am SCP-Gehäuse vorbeistrich (72.). Und Willibald musste erst in der Nachspielzeit nochmals seine Reflexe gegen Pierre Venturini zeigen.
Pfullendorf behielt kühlen Kopf
Karaosman hielt seinen Schützlingen besonders zugute, dass sie gerade in der hektischen Druckphase, in der der Gegner alles auf eine Karte setzte, kühlen Kopf im Abwehrverhalten bewahrten. Den hätten sie auch bei ihren aussichtsreichen Konterschlägen gebraucht. Doch Luca Gruler (77., 81.), Felix Waldraff (84.) und Christian Neumaier (81.) fehlte es an Präzision im Abschluss – der Anhang durfte bis zum Abpfiff der spannungsgeladenen Partie durch den guten Unparteiischen mitzittern.
SC Pfullendorf: Willibald – Neumaier, Zimmermann, Niedermann (63. Rauser), Marena, Fritz, Mitchell, Kulu (81. Bulanik), Behr, Aras (81. Waldraff), Straub (64. Gruler)
Kehler FV: Hallez – Schladenhaufen, Aras, David Assenmacher, Moser, Bounatouf (ab 70. Lux), Venturini, Keck (ab 77. Maksim Petrovic), Rother (ab 46. Luka Petrovic), Hemmler (ab 46. Schulze), Zehri
Tore: 1:0 (5.) Behr, 2:0 (28.) Aras, 3:0 (30.) Straub, 3:1 (50.) David Assenmacher
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Dario Litterst (Worblingen)
Zuschauer: 250