Hannes Moser (l.) hat sich zu einem Schlüsselspieler beim KFV entwickelt. ©Christoph Breithaupt
Text: Marcus Hug Bild: Christoph Breithaupt Mittelbadische Presse
Wenn Christian Faulhaber im August zum ersten Mal als Trainer des Kehler FV an der Seitenlinie steht, beginnt bei dem Verein aus der Grenzstadt eine neue Zeitrechnung.
Der personelle Umbruch im Sommer wird vorangetrieben, die Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern, die sich voll mit dem Traditionsverein identifizieren, soll stimmen. Bis dahin hat der aktuelle Coach Frank Berger aber noch eine wichtige Mission zu erfüllen: den Klassenerhalt in der Fußball-Verbandsliga.
„Wir dürfen bei aller Planung die aktuelle Saison nicht aus den Augen verlieren“, warnt Claus Haberecht eindringlich. Der langjährige KFV-Präsident wollte sich eigentlich schon längst aus dem operativen Geschäft zurückziehen, ist nach dem Rücktritt von Sportvorstand Timo Allgeier Anfang Dezember aber mehr denn je gefordert und bastelt gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Dieter Kiefer und Andreas Eidel an der Zukunft des Vereins.
Abstiegsgefahr nicht gebannt
Nach einem katastrophalen Saisonstart mit mageren zwei Pünktchen nach sieben Spielen stabilisierte sich der KFV, verlor nur noch eine der letzten zehn Partien und belegt mit 21 Punkten den 13. Platz. Die Abstiegsgefahr ist damit aber noch lange nicht gebannt. „Man muss sich nur mal die Oberliga-Tabelle anschauen, da können einige südbadische Teams runterkommen“, weiß Haberecht. Platz 13 wäre deshalb höchstwahrscheinlich ein Abstiegsrang. „Wir wissen genau, wo wir stehen“, sagt der Präsident, ist aber zuversichtlich: „Die Mannschaft hat sich richtig aufgerafft und auch wieder spielerische Akzente gesetzt. Und wenn man sieht, wie Frank Berger auch nach der Winterpause wieder hochmotiviert und akribisch die Arbeit aufgenommen hat, dann muss uns nicht bange sein.“
Talente haben verlängert
Ein Abstieg in die Landesliga wäre der Super-Gau, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Um in der nächsten Saison nicht wieder in ähnlich gefährliche Fahrwasser zu geraten, will Haberecht ein Team aufbauen, „dass sich komplett mit der KFV-DNA“ identifiziert. Sinnbildlich stehen dafür Nachwuchsspieler wie Tim Keck oder Hannes Moser, die sich „unglaublich entwickelt haben und bereits feste Größen geworden sind.“ Beide haben bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben, genau wie Torwart-Talent Simon Heering, Julien Rother, Quentin Hauswald, Dejan Zdraveski, Simon Schulze, Luka und Maksim Petrovic sowie Pierre Venturini. Der Ex-Linxer musste zuletzt als Innenverteidiger aushelfen, soll aber unbedingt wieder ins offensive Mittelfeld rücken, wo er laut Haberecht „ein absoluter Unterschiedsspieler ist.“
Vier weitere Neuzugänge
Der Präsident freut sich auch auf Neuzugang Calvin Distel von der SG Freistett. „Er hat diverse Junioren-Nationalteams in Frankreich durchlaufen und würde längst woanders spielen, wenn er nicht mit Verletzungen zu kämpfen gehabt hätte.“ Außerdem kommt Stephan Hemmler vom SC Durbachtal, der den zum SV Linx wechselnden Felix Armbruster auf der Sechser-Position ersetzen soll. Vier weitere Neuzugänge will Haberecht demnächst bekannt geben. „Da sind auch Rückkehrer dabei“, freut er sich, will den Spielern aber noch die Gelegenheit geben, ihre aktuellen Vereine zu informieren. „Wir werden weiterhin auch den einen oder anderen französischen Spieler einbinden, aber nicht mehr in dem Umfang wie zuletzt“, erklärt der Präsident die künftige Ausrichtung.
Das neue Trainerteam wird Faulhaber gemeinsam mit Karim Berrissou bilden. Beide arbeiten aktuell noch für den Bezirksligisten SG Freistett. „Wir haben verschiedene Optionen geprüft und uns letztlich für Karim entschieden. Das Gesamtpaket in Verbindung von Christian Faulhaber passt“, ist Haberecht sicher.