Text: Rüdiger Rüber Bild: Peter Heck
Fußball-Verbandsligist Kehler FV steht am Sonntag im Kellerduell beim Vorletzten DJK Donaueschingen unter Zugzwang. Der Madihi-Ausfall zwingt Trainer Berger zu System-Umstellung.
Der Kehler FV (15./9 Punkte) wartet in der Fußball-Verbandsliga nach elf Spieltagen zwar immer noch auf den ersten Heimsieg, doch zuletzt holte das Team von Trainer Frank Berger immerhin sieben Punkte aus vier Spielen. Diese Aufwärtstrend gilt es am Sonntag um 15 Uhr im Kellerduell beim Vorletzten DJK Donaueschingen (16./7 Punkte) fortzusetzen. „Die Qualität ist da. Wir müssen sie nur auf den Platz bringen“, ist Frank Berger überzeugt, dass sein Team auch im Schwarzwald etwas holen kann. „Wir fahren da hoch und haben nur ein Ziel: Drei Punkte mitzunehmen. Egal wie“, ergänzt Sport-Vorstand Timo Allgeier, der weiß, dass nur Erfolgserlebnisse aus der Krise helfen.
Problem Chancenverwertung
Denn zuletzt beim 1:1 gegen den FC Radolfzell war der KFV vor allem in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft und hatte insgesamt 12:3 Torchancen, musste am Ende aber mit einem Remis im Rheinstadion zufrieden sein. Auch weil Felix Armbruster eine Viertelstunde vor Schluss einen Foulelfmeter verschoss. „Wir erarbeiten uns Chancen, machen sie aber nicht rein“, benennt Timo Allgeier ein Problem.
„Wir brauchen einfach Zeit. Nicht jede Mannschaft hatte zehn neue Spieler zu integrieren und dazu noch so viele Verletzte und Urlauber zu Beginn der Saison wie wir“, sagt Frank Berger und hofft, dass sich eine gewisse Homogenität langsam entwickelt. Auf dem Weg dorthin gab es aber am vergangenen Samstag gegen Radolfzell wieder einen Rückschlag. Samy Madihi, der sich gerade nach seiner schweren Knieverletzung im Vorjahr wieder in Form präsentierte hatte, zog sich in der 26. Minute eine Schultereckgelenkssprengung zu und musste ausgewechselt werden. Der Franzose muss operiert werden und dürfte die Saison wohl kaum mehr spielen.
4-2-3-1-System möglich
Um den Ausfall seines „Zehners“ zu kompensieren, denkt Trainer Berger über eine System-Umstellung nach. „Wir könnten von drei Stürmern einen zurückholen und mit zwei defensiven Mittelfeldspielern agieren, zum Bespiel in einem 4-4-2- statt in einem 4-2-3-1-System“, erklärt KFV-Coach, der neben den Langzeitverletzten Rico Maier (Meniskus- und Kreuzbandverletzung im Knie), Dennis Häußermann (Muskelbündelriss) und Dejan Zdraveski (gebrochene Rippe noch nicht richtig zusammengewachsen) möglicherweise auch noch Fadi Ammar Kheloufi (Rückenbeschwerden) und Mohamed Haridi (im Training umgeknickt) ersetzen muss. Außerdem hat Simon Schulze, der gegen Radolfzell im Sturm spielte, diese Woche nicht trainiert, da er beruflich in Südfrankreich war.
„Gegen Donaueschingen ist es wichtig, dass wir nach eigenem Ballverlust schnell agieren und den Gegner direkt attackieren, denn Donaueschingen spielt ein kompaktes 4-4-2-System mit schnellem Umschalten“, nennt Berger respektvoll die Stärken des Sonntaggegners, dessen 3:5 beim Spitzenreiter FC Denzlingen die dritte Niederlage in Folge bedeutete.