Was für den Fußball-Verbandsligisten Kehler FV am Samstag topografisch garantiert ist, soll auf dem Mittelberg auch im sportlichen Sinne gelten. Zuletzt gab es beim SV Bühlertal aber zwei Klatschen.
Nach dem enttäuschenden 0:2 zum Auftakt gegen den OFV und dem katastrophalen 0:4 in Waldkirch war der Kehler FV am vergangenen Samstag zuhause kurz davor, erfolgreich die Kurve zu kriegen – bis zum 1:1 des SC Lahr in der Nachspielzeit. Nun ruhen die Hoffnungen des KFV auf dem morgigen Gastspiel ab 14.30 Uhr beim SV Bühlertal.
Ende Juli hatten sich die Kehler im Südbaden-Pokal gegen den ebenfalls ambitionierten SVB mit 3:2 behauptet. Doch KFV-Trainer Frank Berger weiß dieses Ergebnis einzuordnen, nicht nur weil damals im Rheinstadion gespielt wurde, sondern auch die personellen Situationen bei beiden Mannschaften noch andere gewesen seien. Die Personallage bleibt bei den Grenzstädtern grenzwertig. Im Derby gegen Lahr vergrößerten Samuel Manguele (Zerrung oder Muskelfaserriss) und Burak Seftali (Schulterverletzung) die ohnehin lange Liste an Verletzten und Urlaubern im zweistelligen Bereich, was zu „unserem ungünstigen Start“ in die Liga beigetragen habe, so Berger.
Reaktion gezeigt
„Die Mannschaft hat auf jeden Fall eine klare Reaktion auf das Waldkirch-Spiel gezeigt und sich einige gute Torchancen herausgespielt“, fokussiert Berger die positiven Dinge vom Lahr-Spiel. Die schlechte Chancenverwertung habe allerdings dafür gesorgt, „dass der Aufwand leider nicht belohnt wurde“. Dennoch sei die Stimmung trotz aller Frustration bei Spielern und Trainern weiterhin gut, so Berger. Wichtig sei auch, dass in der kommenden Woche mit Kapitän Rico Maier (nach altem Kreuzbandriss) und Yannick Assenmacher (muskuläre Probleme) zwei absolute Leistungsträger nach Verletzungen und Urlaub zumindest wieder ins Training zurückkehren. Dejan Zdraveski kehrt nach überstandener Rippenprellung in den Kader für Samstag zurück.
Konstruktiver Umgang
„Wir ziehen unsere Schlüsse aus jedem Spiel und gehen konstruktiv mit der Situation um“, betont Berger und bringt die vierte Liga-Aufgabe auf einen relativ kurzen Nenner: „In den beiden vergangenen Jahren haben wir uns in Bühlertal jeweils eine Klatsche abgeholt, wollen morgen aber dort zeigen, was wir können, und endlich auch gewinnen.“
Auf dem Mittelberg erinnert sich der Gastgeber zu gerne an besagte Heimspiele, die 4:0 und 5:1 endeten. Doch aktuell beschäftigt Trainer Johannes Hurle noch das 0:3 in Denzlingen, nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen die erste Saisonniederlage, die aber völlig unnötig war: „Wenn wir nicht aufhören, dem Gegner Geschenke zu verteilen, und die eigenen Chancen nicht effizienter nutzen, dann können wir noch so gute Leistungen an den Tag legen, denn am Ende zählen die Punkte, die auf der Habenseite stehen“, so Hurle, der davon überzeugt ist, dass der KFV trotz des missglückten Starts am Ende auf den vorderen Plätzen zu finden sein werde. Was die nahe Zukunft betrifft, sagt Hurle: „Mit den zuletzt gezeigten Leistungen können wir auch morgen Punkte in einem wichtigen und sehr intensiv zu erwartenden Heimspiel einfahren.“ Und lediglich hinter dem Einsatz von Routinier Nico Westermann steht noch ein kleines Fragezeichen.
Zumindest bei der Anfahrt geht es am Samstag auf jeden Fall bergauf für die Grün-Weißen aus Kehl – das Stadion auf dem berühmten Mittelberg liegt auf 316 Metern Höhe.
Text: Marc Faltin Bilder: Ulrich Marx