Fußball-Verbandsligist Offenburger FV feiert einen 2:0-Auswärtssieg nach zuvor zwei Niederlagen beim Kehler FV, der seine Chancen diesmal vor 330 Zuschauern im Rheinstadion nicht nutzt. Kienast und Weschle treffen für die Gäste.
Fußball-Verbandsligist Offenburger FV kann doch noch beim Kehler FV gewinnen. Nach Niederlagen (1:3, 0:3) in den beiden wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendeten Spielzeiten zuvor, gewann der OFV am Samstag zum Auftakt der Saison 2020/21 mit 2:0 (0:0) sein Auswärtsspiel im Kehler Rheinstadion. Die Treffer erzielten Fabio Kinast (56.) und der eingewechselte Martin Weschle (86.).
„Ein gelungener Auftakt, auch wenn noch nicht alles gegriffen hat, was wir uns vorgenommen haben“, zeigte sich Offenburgs Trainer Benjamin Pfahler nach dem vor allem in den letzten 20 Minuten verdienten Erfolg im Derby der alten Rivalen zufrieden. „Offenburg hatte von Anfang an mehr Laufarbeit und hat sich sehr gut in die Zweikämpfe reingehängt“, zeigte sich KFV-Trainer Frank Berger nach Spielschluss als fairer Verlierer.
Viele Ausfälle
Allerdings musste der 36-Jährige auf wichtige Spieler wie Innenverteidiger Rico Maier (im Aufbautraining nach einer Knieverletzung), Fadi Kheloufi (muskuläre Probleme) und Dejan Zdravesky (Rippenprellung) verzichten, und Hannes Moser, Yannick Armbruster, Samy Madihi und Samuel Manguele kamen zwar zum Einsatz, waren aber nach teils langen Verletzungspausen noch nicht hundertprozentig fit. Zudem musste Berger zehn Abgänge nach der vergangen Saison kompensieren.
„Wir waren bereits in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft, haben aber kaum Chancen erspielt, weil Kehl die Räume zugestellt hat und wir nicht genügend Tiefe in unser Spiel gekriegt haben. In der zweiten Hälfte haben wir das besser gemacht“, sah Offenburgs gesperrter Torjäger Marco Petereit, der wie die verletzten OFV-Stammkräfte Louis Beiser-Biegert und Luca Kehl nicht mitwirken konnte, über 90 Minuten einen verdienten Offenburger Sieg, auch wenn der KFV durchaus seine Chancen hatte.
330 Zuschauer
Vor 330 Zuschauern entwickelte sich die Partie im Rheinstadion anfangs nur zäh. Beide Teams scheuten zum Saisonauftakt das Risiko. Abtasten war zunächst angesagt. Die erste Torgelegenheit hatte der Offenburger FV. Als Samuel Geiler über links Tempo aufnahm und Fabio Kinast bediente, scheiterte der OFV-Stürmer (20.) im ersten Anlauf an Kehls starkem Keeper Kevin Mury. Der Abpraller landete zunächst bei Marco Junker, der genauso von der KFV-Abwehr geblockt wurde wie Kinast im zweiten Versuch.
Ümit Sen verpasst 1:0
Nur zwei Minuten später hätte Ümit Sen das 1:0 für die Kehler machen müssen, aber nach toller Flanke von rechts des schnellen Neuzugangs Dennis Häußermann fehlte dem KFV-Stürmer die Ruhe, aus sechs Metern vor dem Tor schoss er das Leder aus vollem Lauf in die Wolken. Beiden Teams fehlte es vor der Pause auch an Präzision.
Nach dem Wechsel startete der KFV gut, doch Ümit Sen (53.) kam nach Flanke von Youngster Tim Keck an der Box den berühmten Schritt zu spät.
Besser machte es der OFV. Nach einem langen Ball hatte Fabio Kinast (56.) am Kehler 16er nur noch Aboubacar Conde vor sich. Der vom SV Eckartsweier gekommene Innenverteidiger, der bei seinem Verbandsliga-Debüt ein gutes Spiel machte, fälschte den Kienast-Schuss unhaltbar ins eigene Netz ab – 0:1.
Kehls Trainer Berger setzte anschließend auf Offensive, brachte Manguele (56.) für Mittelfeldspieler Julien Rother in die Spitze und Spielmacher Madihi für Abwehrspieler Moser. Der bullige Manguele hätte mit seinem ersten Ballkontakt eine Minute nach seiner Einwechselung beinahe den Ausgleich gemacht, doch Offenburgs neuer Torwart Jonas Witt parierte den Kopfball des Franzosen (57.) glänzend.
Entscheidung durch Weschle
Auch Yannick Assenmacher (78.) mit einem Flugkopfball nach Häußermann-Flanke und KFV-Innenverteidiger Felix Armbruster mit einem Kopfball nach einer Ecke hätten noch für den Ausgleich sorgen können, aber beide zielten vorbei.
Allerdings ließ auch der OFV durch Jonas Pies (67.), Jacob Harter (70.) und Kinast (70.) gute Chancen auf sein zweites Tor liegen. Dreimal verhinderte Mury die Entscheidung. Die besorgte erst der eingewechselte Martin Weschle (86.) vier Minuten vor Schluss. Aus elf Metern traf der Routinier aus der Drehung zum 0:2.
„Wenn man kein Tor macht, kann man nicht gewinnen“, lautete das treffende Fazit von Kehls Trainer Frank Berger.
Kehler FV – Offenburger FV 0:2 (0:0)
Kehl: Mury – Moser (66. Madihi), Conde, Armbruster, Bounatouf (71. Seftali) – Venturini – Häußermannm, Assenmacher, Rother (56. Manguele), Keck – Sen.
Offenburg: Witt – Ernst, Leopold, Distelzweig, Esslinger – Pies (90.+3 Hirth), Leist – Junker (81. Weschle), Geiller (84. Carolina) – Kinast, Harter (88. Feger).
Schiedsrichter: Jürgen Schätzle (Schönwald) – Zuschauer: 330.
Tore: 0:1 Kinast (56.), 0:2 Weschle (86.).
Text: Rüdiger Rüber / Bild: Wolfgang Künstle FUPA