Text und Bilder: Ralf Stoll
Lange Gesichter nach Spielende beim Kehler FV. Anstatt nach dem Kantersieg am vergangenen Wochenende in Oppenau sich mit dem zweiten Heimsieg der Saison etwas Luft im Tabellenkeller zu verschaffen, musst man eine deutliche Heimniederlage einstecken und steckt nun mitten im Abstiegskampf. Das man gegen einen starken Gegner verloren hat, der an diesen Tag einfach abgeklärter und souveräner agierte, dürfte kein Trost gewesen sein.
Das Spiel hatte noch nicht richtig begonnen, das schlugen die Gäste aus Durbachtal zum ersten Mal zu. Nach einem abgewehrten Freistoß schalteten die Gäste schnell, zu schnell für die Kehler Abwehr, um und am Ende hatte Niklas Martin nach schönem Zuspiel von der rechten Seite keine Mühe in der 3. Spielmute seine Mannschaft in Führung zu bringen. Bereits im direkten Gegenzug hatte Yoann Mavoungou die große Chance zum schnellen Ausgleichstreffer, vergab diese aber. In der Folgezeit kontrollierten die Gäste das Spiel, attackierten früh bei Angriffen der Gastgeber und spielten bei eigenem Ballbesitz schnell und schnörkellos nach vorne. Der Kehler FV fand in dieser Phase nicht seinen Spielrhythmus und fand nur selten ein Rezept gegen die sichere Abwehr der Gäste. Echte Torchancen auf beiden Seiten blieben somit Mangelware. Lediglich Yoann Mavoungou hatte für den Kehler FV in der 15. und 34. Spielminute Chancen zu Ausgleichstreffer, hatte aber an diesem Tag kein Schussglück.
In der 37.Spielmimute konnte Niklas Martin mit seinem zweiten Treffer des Tages die Führung für seine Mannschaft ausbauen. Mit seiner Bogenlampe aus gut 40 Metern überwand er den in diesem Moment zu weit vor dem Tor stehenden KFV-Torhüter Corentin Mutschler zum 0:2. Der Schock bei den Gastgebern saß und bis zum Pausenpfiff gelangen ihnen keine klaren Offensivaktionen mehr. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erhöhte Patrick Gür zum 0:3, die Kehler Abwehr konnte eine Flanke von der linken Seite nicht unterbinden, und er konnte und somit unbedrängt am langen Pfosten für eine Vorentscheidung im Spiel sorgen.
Nach der Pause plätscherte das Spiel zunächst vor sich hin. Mit der ersten gelungen Angriffsaktion konnte KFV-Torjäger Jeremy Stroh, mit seinem neunten Saisontreffer das Ergebnis zu verkürzen. Nach Pass von Mohamed Haridi setze er sich in Höhe des Elfmeterpunkts gegen seine Bewacher durch und überwand Durbachtals Torhüter Oumar Bounatouf zu 1:3 (49. Minute). Danach hatte der KFV seine beste Phase, lies Ball und Gegner laufen, aber der Anschlusstreffer, der wahrscheinlich nochmals neue Kräfte freigesetzt hätte, wollte einfach nicht fallen. Der Druck der Gastgeber verpuffte nach etwa 60 Spielminuten, die Gäste fingen sich wieder und hatten das Spiel wieder im Griff. Kehl, immer wieder angetrieben von Kapitän Pierre Venturini bemühte sich nach Kräften, zeigte viel Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft, fand aber keine Mittel mehr gegen die wieder sicher stehende Abwehr des SC Durbachtal.
Als in der 76. Spielminute der kurz zuvor eigewechselte Lukas Raabe eine Unstimmigkeit in der Kehler Abwehr nutzte um nach schöner Einzelleistung mit seinem Tor zum 1:4 den alten Abstand wieder herstellte was das Spiel gelaufen. Durbachtal kontrollierte das Spiel bis zu Abpfiff und gewann auch in dieser Höhe völlig verdient das Spiel und hat im Kampf um die Tabellenspitze gegenüber dem SV Niederschopfheim vorgelegt.
Der Kehler FV steckt nach dieser Heimniederlage endgültig im Abstiegskampf und muss in den kommenden Spielen dringend Punkte einfahren, um den Kontakt zum Mittelfeld nicht zu verlieren. Der SC Durbachtal zeigte in diesem Spiel eindrucksvoll, warum er mit an der Tabellenspitze der Landesliga steht. Die Mannschaft war fast das ganze Spiel über die abgeklärtere und cleverere Mannschaft und der Auswärtssieg war zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet.
Aufstellungen:
Kehler FV:
Mutschler – Zdraveski, Ziane, Haridi, Mavoungou (ab 69. Elyes Bounatouf), Stroh, Paqarizi, Venturini (ab 82. Lukic), Ninkov (ab 85. Mors), Cascoin, Schulze
SC Durbachtal
Bounatouf – Gütle, Hauser (ab 63. Hefner), Reiss, Martin, Bohnert (ab 85. Schwörer), Meyer (ab 41. Sandhaas), Gür (ab 68. Raabe), Decker, Frank (ab 85. Rossrucker), Dautner
Tore: 0:1 (3.) Martin, 0:2 (37.) Martin, 0:3 (45+2.) Gür; 1:3 (49.) Stroh, 1:4 (76.) Raabe
Zuschauer: 180
Schiedsrichter: Niklas Mathis (Orsingen-Nenzingen)