Text: Heiko Rudolf Bilder: Kehler FV / Pixabay
Nach dem „tiefsten Tiefpunkt“ beim 0:7 im Derby gegen den SC Lahr nimmt der Trainer des abgestiegenen Kehler FV seine Akteure vor dem Spiel beim FC Auggen in die Pflicht.
Vor dem Gastspiel des Kehler FV beim FC Auggen ist die Partie am Sonntag (15,00 Uhr) fast schon zur Nebensache geworden. Denn nach der heftigen O:7-Heimklatsche im Ortenau-Derby der Fußball-Verbandsliga gegen den SC Lahr am vergangenen Wochenende, die den Abstieg der Grenzstädter auch rechnerisch besiegelte, hängt der Haussegen rund ums Rheinstadion schief.
„Ich wollte, dass die Mannschaft nach dem schwachen Auftritt beim 0:6 in Denzlingen ein positives Signal aussendet, doch genau das Gegenteil ist eingetroffen“, war KFV-Trainer Bora Markovic nicht nur enttäuscht, sondern regelrecht erschrocken vom leblosen Auftritt seiner Mannschaft: „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das ist der tiefste Tiefpunkt. Fast alle Spieler haben die nötige Einstellung, Kampf- und Laufbereitschaft vermissen lassen. Das stimmt mich doch sehr nachdenklich, da stellt sich die Charakterfrage.“ Und der 71-jährige Serbe, dessen Rettungsmission gründlich gescheitert ist, wird noch deutlicher: „Man muss sich schon fragen, ob manche Spieler überhaupt beim KFV bleiben wollen. Zu viele Akteure haben den Verein offenbar nicht im Herzen.“
Kein Wunder, dass für Donnerstag eine Krisensitzung mit der Mannschaft und der Vereinsführung um Präsident Claus Haberecht und dem Sportlichen Leiter Jürgen Sax angesetzt war. „Der Verein leistet gute Arbeit und muss auf die jüngsten Entwicklungen reagieren. Mit solch einer Einstellung machen die Spieler vieles kaputt. Wir brauchen positive Schlagzeilen“, hofft Bora Markovic, dass sich seine Schützlinge Gedanken machen und im Gastspiel am Samstag beim FC Auggen – mit bislang erst acht Punkten immerhin die drittschlechteste Rückrundenmannschaft – ein anderes Gesicht zeigen.
Nicht abschlachten lassen
„Jetzt geht es darum, die letzten vier Spiele gut über die Bühne zu bringen. Wir müssen uns besser präsentieren und dürfen uns nicht abschlachten lassen. Es geht auch darum, wie man verliert“, fordert Markovic gegen die vom 15-fachen Torschützen Bastian Bischoff angeführten Hausherren aus dem Markgräflerland eine Reaktion.
Personell kann der Kehler Coach auf die gleichen Kräfte wie beim Debakel vor Wochenfrist gegen Lahr zurückgreifen. Die Torhüter Matheo Hallez und Tom Hoffner fehlen weiterhin, sodass erneut Nachwuchskeeper Lennard Ludwig zwischen den Pfosten stehen wird. Doch unabhängig davon kündigt Bora Markovic Veränderungen an: „Die Mannschaft wird eventuell ein wenig umgestellt.“