Kehler FV braucht Konsequenz und Konzentration

Marcel Stern (r.) und Co-Trainer Timo Kramer sollen den Neuaufbau beim Kehler FV auch in der kommenden Saison vorantreiben. © Christoph Breithaupt

Text: Nele Neumann Bild: Christoph Breithaupt

Tabellenplatz zwölf, 18 Punkte und 33:30 Tore. So lautet die zahlenmäßige Bilanz des Fußball-Landesligisten Kehler FV nach der ersten Hälfte der Saison. Nicht ganz zufriedenstellend für den Verbandsliga-Absteiger, aber auch nicht total überraschend.

„Wir haben eine komplett neue Truppe“, erklärt Trainer Marcel Stern. Auch der Coach kam vor der laufenden Spielzeit neu dazu, sodass die Mannschaft sich in der Vorrunde zunächst einmal finden musste. „Die Kennenlernphase hat länger gedauert als erhofft“, verrät Stern, blickt aber auch unter Berücksichtigung der spielerischen Leistungen seiner Mannschaft optimistisch ins neue Jahr. „Wir haben viele ordentliche Leistungen abgeliefert, waren spielerisch sehr dominant“, lobt der frühere Spieler des SV Linx und VfB Bühl.

Dass diese Spielstärke nicht in Punkte umgemünzt werden konnte, lag vor allem an der mangelnden Konsequenz vor dem Tor: „Wir waren zu inkonsequent, während der Gegner jeden Fehler ausgenutzt hat“, erläutert der 36-Jährige, der für die mangelnde Effizienz im Spiel auch „Konzentrationsschwäche“ ausgemacht hat. Die Wintervorbereitung soll genutzt werden, um genau dieses Manko zu beheben. „Ich hoffe schon, dass wir noch mal auf ein neues Level kommen. Wir wollen die Vorrunde aufarbeiten und den Fokus auf Konsequenz und Konzentration legen“, so der KFV-Trainer.

Ausreißer nach oben

Schon im Verlauf der Hinrunde war eine deutliche Steigerung in den Leistungen der Grenzstädter zu sehen. Im letzten Spiel vor der Pause besiegte man den Herbstmeister SV Niederschopfheim mit 2:0, zuvor hatte man unter anderem mit dem 8:1-Spektakel in Oppenau für Aufsehen gesorgt. Auch die Neuzugänge wurden immer besser integriert. „Wir haben eine sehr homogene Truppe“, freut sich Stern, der aber auch weiß, dass viele seiner jungen Spieler sich noch weiterentwickeln müssen.

Bewusst verstärkte man sich in Kehl eher mit unterklassigen Spielern, die erst noch das Landesliganiveau erreichen müssen. Dennoch prägen einige Neuzugänge bereits jetzt das Spiel des Absteigers. Mit dem torgefährlichen Jeremy Stroh und Führungsspieler Alexis Cascoin sorgen zwei Newcomer aus Frankreich für Furore. „Sie mussten sich erst an den deutschen Fußball gewöhnen, haben sich aber in der Vorrunde klar hervorgetan“, meint Stern. Gemeinsam mit Anthony Ziane, Arber Paqarizi und Nicolas Rios bilden sie eine starke Achse. Hinzu kommt Kapitän Pierre Venturini, der nach einer langen Verletzungspause zurückgekehrt ist. „Er hat nach seinem Kreuzbandriss eine top Vorrunde gespielt“, lobt Stern.

Verstärkungen im Visier

In der sehr engen Landesliga ist für den Kehler FV sowohl nach unten als auch nach oben noch einiges möglich. Hinter den Grün-Weißen beginnt die rote Zone, zum Tabellenmittelfeld fehlen nur wenige Punkte. „Es wird eine sehr knappe, sehr lange Runde. Bis zum Ende wird alles offen sein. Wir müssen Woche für Woche besser werden“, fordert der Coach. Die Favoritenrolle sieht er aktuell beim SV Niederschopfheim und beim SC Durbachtal.

Auf eine klare tabellarische Vorgabe möchte sich Stern nicht festlegen. „Wir haben kein ganz großes, sondern viele kleine Ziele. Wir wollen eine absolut bessere Rückrunde spielen und jedes Spiel gewinnen“, bekräftigt der Trainer, dessen Mannschaft ihre vorhandene Qualität auf den Platz bringen will. Hierbei sollen auch Neuzugänge helfen. So will sich der KFV in der Winterpause qualitativ nochmals verstärken. Konkrete Namen gibt es jedoch noch nicht. Berufsbedingt werden einige Akteure den Verein verlassen, doch auch hier ist noch nichts beschlossene Sache.

Zumindest auf der wichtigsten Position sind die Weichen gestellt, denn Stern und sein Co-Trainer Timo Kramer haben bereits für die Saison 2024/25 verlängert und wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen. Auch ohne tabellarische Zielsetzung weiß der Coach ganz genau, wo es in der Landesliga-Rückrunde hingehen soll: „Wir wollen wieder nach oben.“

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