Offenbarungseid des Kehler FV

Text und Bild: Ralf Stoll

Fußball-Verbandsliga: Statt im Abstiegskampf weiter Boden gutzumachen, wird der KFV im Ortenau-Derby vom Aufsteiger SC Hofstetten gnadenlos ausgekontert und geht mit 0:4 unter.

m November-Nebel herrschte Tristesse total im Kehler-Rheinstadion. Eine Woche nach dem Mutmacher von Bühertal, wo dem abstiegsbedrohten Kehler FV ein wichtiger Auswärtssieg gelungen war, gab es im Ortenau-Derby gegen den SC Hofstetten ein 0:4-Debakel. Jetzt schöpfen die ebenfalls stark gefährdeten Kinzigtäler neuen Mut im Kampf um den Klassenerhalt.

Elfmeter für Hofstetten

Der Kehler FV hatte sich viel vorgenommen für das Duell gegen Hofstetten, konnte aber nichts davon auf den Platz bringen. Nichts war von dem Schwung zu spüren und von der mannschaftlichen Geschlossenheit, mit der der KFV den Bühlertaler Mittelberg gestürmt hatte. Von Anfang an tat sich der KFV im Angriff sehr schwer gegen einen hervorragend eingestellten und sich als Einheit auf dem Platz präsentierenden SC Hofstetten. Einfache Abspielfehler, mangelnde Ideen und zu viele verlorene Zweikämpfe führten immer wieder zu Ballverlusten, welche die Kinzigtäler zu gefährlichen Kontern nutzten.
Nach zwei verpassten Chancen ging der SC Hofstetten bei der dritten Gelegenheit nach einer Viertelstunde in Führung. Der nach einem weiteren Konter durchgebrochene Jannik Schwörer konnte nur noch auf Kosten eines Elfmeters gestoppt werden, den der Gefoulte selbst souverän verwandelte.

In der 22. Minute baute der Aufsteiger aus dem Kinzigtal seine Führung aus: Nach einem Fehlpass des KFV auf Höhe der Mittellinie war es erneut ein schnell vorgetragener Konter, bei dem Jonas Krämer schlussendlich keine Mühe hatte, frei vor dem Tor zum 0:2 zu vollenden.
Kehls Trainer Christian Faulhaber wechselte zu diesem frühen Zeitpunkt schon zweimal aus, aber besser wurde das Spiel der Grün-Weißen nicht. Außer ein paar Weitschüssen nach Einzelaktionen sprang wenig heraus. Hofstetten zog sich in die Abwehr zurück und hatte wenig Mühe mit den zu ungenau vorgetragenen Angriffen des Kehler FV.

KFV einfallslos

Nach der Pause ergab sich das gleiche Bild: in der Offensive einfallslose Kehler und ein SC Hofstetten, der mit viel Einsatz und Kampfgeist das Spiel kontrollierte. Ein weiterer Konter der Kinzigtäler sorgte nach knapp einer Stunde Spielzeit für die endgültige Entscheidung, als Jannik Schwörer seinen zweiten Treffer in diesem Spiel zum Stand von 0:3 erzielte.
„Das ist ja heute ein Offenbarungseid“, so die Aussage eines Kehler Zuschauers, der die Leistung des KFV in dieser Phase treffend charakterisierte. Die Mannschaft war zwar bemüht, aber je länger das Spiel dauerte, umso mehr gingen die Köpfe nach unten.

In der Nachspielzeit, nach einem weiteren Konter gegen die im Prinzip nicht mehr vorhandene Kehler Abwehr, traf der eingewechselte Lukas Hauer zum 0:4-Endstand. Die Freude beim SC Hofstetten kannte nach dem Schlusspfiff verständlicherweise keine Grenzen.

Nächstes Wochenende hat der KFV spielfrei. Trainer Faulhaber hat also zwei Wochen Zeit, um die Mannschaft, die sich in diesem Spiel wie ein potentieller Absteiger präsentierte, wieder aufzurichten und auf die letzten drei Spiele vor der Winterpause einzustimmen, in denen dringend gepunktet werden muss, um den Kontakt zum rettenden Ufer nicht vorzeitig zu verlieren.

Kehler FV – SC Hofstetten 0:4 (0:2)
Kehl: Hallez – Haridi (74. M. Petrovic), David Assenmacher, Moser, Bounatouf, Bessas, Yannick Assenmacher, Seftali (74. Mors), Schulze (29. Keck), Hemmler (29. Rother), Zehri.
Hofstetten: Lupfer – Bader, Kopf, M. Neumaier, Esslinger, M. Krämer (60. Hauer), Schwörer, J. Krämer, Hengstler (72. J. Neumaier), Schätzle, Kinast.
Schiedsrichter: Baran (Märkt-Eimeldingen) – Zuschauer: 240.
Tore: 0:1 Schwörer (15./Foulelfmeter), 0:2 Krämer (22.), 0:3 Schwörer (58.), 0:4 Hauer (90+2.).

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