Lerneffekte für den Kehler FV

Text: Marius Faller Bild: Ralf Stoll/Kehler FV

Nach einer vermeidbaren Niederlage gegen den SV Weil will der Kehler FV im vorletzten Heimspiel der Verbandsliga-Saison gegen den FC Auggen punkten, um diesen zu überholen.

Das Duell zwischen den beiden Fußball-Verbandsligisten Kehler FV und dem SV Weil am vergangenen Wochenende demonstrierte ganz gut, wie eng diese Liga ist. Zehn Punkte trennen die Kehler auf Rang fünf von Weil auf Rang 14 und auch auf dem Rasen waren Kleinigkeiten entscheidend. Zur Halbzeit führte der KFV mit 1:0 nach einem Treffer von Hannes Moser, drei Minuten nach Wiederanpfiff stand es 1:1. Die Kehler Mannschaft von Frank Berger kann aus dieser Partie, die sie am Ende sogar mit 1:2 verloren, zwei Dinge für das kommende Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Auggen mitnehmen.
Da wäre zum einen die Chancenverwertung: „3:0 wäre das gerechtere Resultat zur Pause gewesen“, meint Berger. „Wenn du sechs hochkarätige Chancen hast, bei denen du kurz vor dem Tor frei zum Abschluss kommst, dann ist das sehr schade, wenn der Ertrag nicht hängen bleibt.“ Insgesamt habe er aber eine gute erste Halbzeit gesehen: „Sonst kann ich meiner Mannschaft da keinen Vorwurf machen, das war ordentlich.“

Intensität unterschätzt

Nach der Pause wurden die Kehler dann jedoch von den Gastgebern überrumpelt, auch wenn Berger davor noch gewarnt hatte: „Die Jungs haben die Intensität des Gegners unterschätzt, obwohl wir das explizit angesprochen haben. Weil hat dringend drei Punkte gebraucht, da war es naheliegend, dass sie in der zweiten Halbzeit aggressiv auftreten werden.“ Berger spricht bei solchen Negativerfahrungen, die seine junge Mannschaft in dieser Saison immer wieder mal hatte, jedoch auch von „Lerneffekten“: „Ich will zumindest hoffen, dass es die gibt. Sonst müssen wir uns fragen, was wir da machen und dann wird es schwierig sein für die nächsten Spiele.“
Gegen den Tabellenvierten FC Auggen, der mit 46 Punkten nur zwei Zähler vor dem KFV liegt, jedoch noch zwei Spiele weniger zu bestreiten hat, können die jungen Kehler ihre Erfahrungen aus Weil möglicherweise schon anwenden. Motivation für die Partie kann die Berger-Elf unter anderem aus dem Hinspiel ziehen, das der KFV nach einem 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 drehte, das aus Bergers Sicht dennoch „sehr unglücklich gelaufen sei“. Er lässt sich sogar zu einer für ihn unüblichen Kampfansage hinreißen: „Wir sollten dieses direkte Duell so angehen, dass wir ihnen zeigen, dass wir das bessere Team sind. Das sollte der Anspruch sein.“

Stabile Defensive

Berger selbst war beim Hinspiel gar nicht vor Ort, er fehlte coronabedingt und muss sich die Informationen über den Gegner von anderen holen. Entscheidend dürfte sein, ob der KFV die stabile Defensive der Auggener knacken kann. Der FC kassierte in 13 Auswärtsspielen nur 13 Gegentreffer – Ligabestwert.
Immerhin: Auf Kehler Seite sind alle Spieler, bis auf den schulisch verhinderten Quentin Hauswald, mit an Bord. Oder, wie Berger es mit einem Augenzwinkern formuliert: „Alle sind körperlich anwesend. Die restliche Geschichte müssen wir dann noch aus ihnen rauskitzeln.“

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