Text: Marius Faller Bild: Iris Rothe
Fußball-Verbandsligist Kehler FV absolviert zwei Heimspiele binnen 48 Stunden. Nach Schlusslicht SV Endingen wartet der Dritte FC Waldkirch auf die Mannschaft von Frank Berger.
Es gibt für Frank Berger aktuell wenig zu meckern. Zumindest, was seine Spieler angeht. Der Trainer des Fußball-Verbandsligisten Kehler FV zeigte sich am vergangenen Wochenende mit dem Auftritt seiner Mannschaft bei den SF Elzach-Yach sehr zufrieden, ärgerte sich aber kurz vor der Pause so lautstark über eine Schiedsrichterentscheidung, dass er die Rote Karte sah. „Sie werfen mir in dieser Szene eine Beleidigung vor, aber das passt gar nicht zu meinem Naturell“, meint Berger. „Es ist immer eine Stresssituation, wenn der Gegner ab der ersten Minute auf den Schiedsrichter eingeht und versucht, ihn zu manipulieren. Das muss aber jeder Verein für sich entscheiden, wie er damit umgeht“, sagt der KFV-Trainer mit einem Blick auf die Sportfreunde.
Wer schießt Elfmeter?
Spannend dürfte es werden, wenn der Kehler FV (7./35 Punkte) an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht SV Endingen (fünf Punkte) einen Elfmeter zugesprochen bekommt. Dennis Häußermann sprang in Elzach kurz vor Schluss beim Stand von 1:1 für Yannick Assenmacher ein, der an der Seitenlinie behandelt wurde – und setzte den Ball an den Pfosten. „Dennis hat die Verantwortung übernommen, das zeichnet ihn als Persönlichkeit aus“, so Berger. Assenmacher ist für das Spiel am Samstag fraglich, ihn plagen Hüftprobleme, die bis ins Knie ausstrahlen.
Berger muss genau überlegen, ob und wie lange er seinen wichtigen Offensivspieler am Samstag einsetzt. Denn bereits am Montag um 15.30 Uhr wartet das nächste Heimspiel auf den KFV, wenn der FC Waldkirch (3./41 Punkte) im Rheinstadion gastiert. „Mit Waldkirch beschäftige ich mich momentan noch gar nicht. Nach dem Schlusspfiff gegen Endingen werde ich das Spiel kurz reflektieren und mich dann Waldkirch widmen“, erklärt Berger. „Wenn man zwei Gedanken im Kopf hat, verfolgt man keinen richtig.“ Sicher ist nur, dass Pierre Venturini beide Spiele gesperrt verpassen wird. Auch Hannes Moser (Muskelfaserriss) ist noch kein Kandidat für den Kader, Dejan Zdraveski könnte berufsbedingt gegen Endingen fehlen.
Nicht unterschätzen
Das Schlusslicht Endingen setzte am vergangenen Wochenende ein Ausrufezeichen und rang dem Tabellenzweiten FC Denzlingen ein Unentschieden ab. „Das zeigt, dass man die Mannschaft nicht unterschätzen darf. Das Hinspiel darf nicht als Messlatte dienen“, so Berger, der mit seiner Mannschaft in Endingen souverän mit 4:1 gewann. „Das wird eine Kopfgeschichte. Wir müssen fokussiert zu Werke gehen. Gegen ein solches Team spielst du nicht so befreit auf wie gegen eine Top-Mannschaft“, schätzt Berger. „Wenn sich jeder selbst unter Druck setzt, können auch Blockaden entstehen.“ Berger fordert von seiner Mannschaft, dass sie geduldig bleibt und den Glaube an die eigenen Fähigkeiten nicht verliert. „Wir sind uns bewusst, dass nicht jedes Spiel gewonnen werden kann. Die Zuschauer sollen einfach spüren, dass da eine homogene Mannschaft auf dem Platz steht“, so Berger. Seine Mannschaft hat nun gleich doppelt Gelegenheit, dies zu demonstrieren.