von: Jürgen Witt Bilder: Felix Stöldt
Gastgeber kassierten nach zweieinhalb Jahren eine Niederlage auf eigenem Rasen. Kehler FV beim 4:0-Erfolg das Tore schießen leicht gemacht.
Der SC Pfullendorf hat nach zweieinhalb Jahren seine erst Heimniederlage kassiert. Das derbe 0:4 gegen Kehl sorgte für reichlichen Frust. „Das muss ich erst einmal verdauen – es ist eine deftige Blamage“, sagte der zum Saisonende scheidende Trainer Adnan Sijaric. Als dessen Nachfolger hat der Sportliche Leiter Robert Hermanutz im Gönnerzelt eine interne Lösung präsentiert: Sijaric-Assistenzcoach Hakan Karaosman soll das Team im nächsten Spieljahr übernehmen. „Oftmals liegt das Gute in der Nähe“, kommentierte Hermanutz die vom SC Pfullendorf getroffene Entscheidung.
Tristesse pur beim SC Pfullendorf
Tristesse pur herrschte indessen unter den 250 Besuchern im Stadion. Zumindest offensiv waren die Linzgauer ohne ihren verletzten Stürmer Silvio Battaglia nicht sonderlich gefährlich, an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Bartosz Broniszewski verfehlte nach 15 Minuten per abgefälschtem Kopfball das Kehler Gehäuse. Angriffsspitze Samuel Peter köpfte kurz vor dem Halbzeitpfiff gegen den Pfosten.
Verdiente Führung für Kehler FV
Praktisch im Gegenzug gelang den Kehlern die verdiente Führung: Ümit Sen köpfte Tim Kecks Vorlage mit Wucht in den Winkel. Den Vorsprung hatten sich die Gäste redlich verdient. Allzu fahrlässig agierte das Defensivgefüge der Hausherren und lud den Gegner immer wieder zu schnellen Gegenstößen ein. Gleich zu Beginn des Spiels herrschte ein heilloses Tohuwabohu im Strafraum, ehe mit vereinten Kräften die Kehler am Einschuss gehindert waren. Torsteher Sebastian Willibald musste Kopf und Kragen riskieren, um gegen Sen und Keck den drohenden Rückstand zu verhindern.
SCP investiert mehr und legt Zahn zu
Im zweiten Durchgang legt der nun mehr investierende Sportclub einen Zahn zu. Doch immer wieder verhedderten sich seine Akteure im Abwehrnetz der Kehler, oder sie gerieten in Abseitsstellung. Luca Gruler (67. Minute) und Samuel Peter (78, 84.) verpassten zudem gute Gelegenheiten. Wie leicht das Tore schießen funktionieren kann, zeigten die Gäste auf, die binnen einer Viertelstunde auf 4:0 davonzogen. „Wir waren zu pomadig in der Rückwärtsbewegung und dürfen uns so nicht abschlachten lassen“, sieht Sijaric internen Gesprächsbedarf nach dieser denkwürdigen Heimpleite. Das einzig Positive waren die in der Geberit-Arena gesammelten Spendengelder in Höhe von 1300 Euro, die an ukrainische Hilfsorganisationen übergeben werden.
Aufstellungen:
SC Pfullendorf:
Willibald – Neumaier (60. Rauser), Broniszewski, Zimmermann, Marena – Konrad (75. Simunovic), Guglielmelli – Waldraff, Menger (46. Fritz), Gruler – Peter
Kehler FV
Heering – Bessas, Conde (ab 43. Schulze), Hauswald (ab 88. Petrovic), Sen Armbruster, Moser (ab 18. Kheloufi), Assenmacher, Haridi, Keck (ab 75. Häußermann), Rother
Tore: 0:1 (45+1.) Sen , 0:2 (73.) Sen, 0:3 (82.) Assenmacher, 0:4 (90+2.) Kheloufi
Zuschauer:250
Schiedsrichter: Timo Bugglin (Weil am Rhein)
Gelbe Karten: Willibald (43.), Konrad (44.), Broniszewski (73.) / Kheloufi (39.), Hauswald (51.)
Spieler Bassas Eleganz und Agilität