Autor: mfa/jri Bild: Kehler FV / Stadt Kehl
Vor dem Verbandsliga-Derby zwischen den Kehler FV und dem SC Durbachtal ist die Motivation auf der Kehler Seite groß – auch, weil die Stimmung in diesen Spielen so hitzig ist.
Die erste Niederlage nach der Winterpause beim FC Villingen II trübte die gute Laune beim Fußball-Verbandsligisten Kehler FV nur kurz. Zu gut war der Kader der Oberliga-Reserve an diesem Sonntag zusammengestellt. „Der Pressewart hat uns gesagt, dass fünf Spieler aus der Oberliga im Kader waren, die da regelmäßig Einsätze bekommen“, erzählt KFV-Trainer Frank Berger. „Die waren einfach gut und wir haben zu Recht verloren. Das war für uns schnell abgehakt.“ Nach einem trainingsfreien Montag haben die Kehler Spieler am Dienstag bereits wieder den Blick auf den Samstag gerichtet.
An diesem Tag geht es um 15.30 Uhr im Derby gegen den SC Durbachtal, der das Spiel in der Hinrunde mit 4:2 für sich entscheiden konnte. „Vielleicht holen wir da unbewusst noch ein paar Prozentpunkte raus, wenn es ein Derby ist“, meint Durbachtals Trainer Sebastian Bruch. Auch gegen den Offenburger FV konnten die abstiegsbedrohten Gäste in der Hinrunde ein 2:2-Unentschieden erkämpfen.
Besondere Atmosphäre
Berger zieht aus der Hinspielniederlage Folgendes: „Wir haben Erfahrungswerte und Emotionen aus dem Hinspiel mitgenommen und wollen, dass das so nicht noch ein zweites Mal passiert. Die Trainer kennen sich, die Spieler kennen sich. Ein Derby ist immer schön, da geht es eng her.“ Und noch aus einem ungewöhnlichen Grund gefallen die Lokalduelle Berger ganz besonders: „Da hört man Wörter, die man sonst nicht hört.“
Kehls Trainer ist „recht guter Dinge“ mit Blick auf den Samstag. „Wir wissen, dass Durbachtal intensiv spielt. Sie wollen im Derby ihre schlechte Tabellensituation wettmachen. Ich gehe davon aus, dass wir spielerisch ein paar Körner mehr haben“, schätzt Berger. Auch wenn es in diesen Lokalduellen oft um Zweikämpfe und Emotionen geht, soll auch die spielerische Komponente bei seiner Mannschaft nicht zu kurz kommen, meint Berger: „Man muss es über beide Seiten gewinnen. Das Spiel mit dem Ball gehört dazu.“
Keck wieder dabei
Tim Keck, der gegen den FC Villingen II aufgrund einer Sprunggelenksverletzung pausieren musste, ist Anfang dieser Woche wieder ins Training eingestiegen. „Bei ihm sieht es gut aus“, so Berger. Auch Dejan Zdraveski, der teilweise berufsbedingt am Wochenende verhindert ist, steht im so wichtigen Spiel gegen den SC Durbachtal zur Verfügung. Elyes Bounatouf, der in Villingen nach 51 Minuten mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel ausgewechselt wurde, muss dagegen passen.
Während der SC Durbachtal in diesem Kalenderjahr noch auf den ersten Punkt wartet und mit 14 Punkten auf dem drittletzten Platz steht, konnte die Berger-Elf mit sechs Punkten aus drei Spielen nach der Winterpause einen Sprung ins Tabellenmittelfeld machen. Mit 27 Punkten steht der KFV auf Rang zehn, ist aber nur zwei Punkte vor dem SV Kuppenheim auf dem ersten möglichen Abstiegsplatz
Die Ernüchterung nach der 1:3-Heimniederlage vergangene Woche gegen den FC Denzlingen hielt sich im Lager des SC Durbachtal in Grenzen. Zwar blieb der Sportclub zum dritten Mal in Folge ohne Punktgewinn, schlug sich jedoch wacker gegen den neuen Spitzenreiter. „Wir haben mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung lange dagegengehalten und dem Favoriten Paroli geboten“, lobte SCD-Trainer Sebastian Bruch die Moral seiner Jungs.
Vorfreude und Respekt
Nun steht das Gastspiel beim Kehler FV vor der Tür. „Wir freuen uns auf das Derby und wissen gleichzeitig um die Schwere der Aufgabe. Wir fahren mit einem gesunden Mix auf Freude und Respekt nach Kehl“, erklärt Bruch und gibt sich kämpferisch: „Solche Spiele sind ganz besondere Highlights. Trotz einiger coronabedingter Ausfälle werden wir eine schlagkräftige Truppe aufbieten und alles geben, um im Derby etwas mitzunehmen.“
Das Hinspiel konnte Durbachtal gegen einen damals schwächelnden KFV noch mit 4:2 für sich entscheiden. Die Grenzstädter starteten mit einigen Problemen in die Saison, haben sich jedoch mit überzeugenden Leistungen zuletzt aus dem Tabellenkeller herausgekämpft. Die jüngste Niederlage gegen den FC Villingen II ließ den Vorsprung der Mannschaft von Trainer Frank Berger auf die Abstiegsplätze wieder schrumpfen. Nicht zuletzt deshalb werden die Grün-Weißen gewillt sein, gegen den SC Durbachtal den zweiten Heimsieg des Jahres einzufahren. Beim Sportclub fehlen Jens May, Marius Kern und Louis Bohnert. Fraglich sind zudem die Einsätze von Hannes Gütle, Timo Meyer und Marius Gür.