Text: Claus Haberecht Bild: Wolfgang Künstle / FUPA
KFV überfuhr Bühlertäler Team
Über 15 Jahre ist es her, dass der Kehler FV (KFV) in einem Pflichtspiel einen 7:0-Kantersieg herausspielte. Doch der Reihe nach: Wer am Samstagnachmittag nur fünf Minuten zu spät ins Rheinstadion gekommen war, rieb sich erstaunt die Augen, denn der KFV führte bereits 2:0. Die Grenzstädter attackierten von der ersten Minute an und nach einem auch technisch anspruchsvollen Solo von Hannes Moser hieß es nach zwei Minuten 1:0. Und bereits nach fünf Minuten klingelte es wieder im Kasten von Bühlertals Torhüter Christian Budera, als Tim Keck humorlos einnetzte. Und der KFV-Express blieb in der Offensivspur: In der 10. Minute vergab Mohamed Hadiri freistehend die große Chance zur Vorentscheidung. Danach versuchte der SV Bühlertal Paroli zu bieten, hatte auch etwas mehr Spielanteile und probierte, den Rückstand wettzumachen, zumal auch durch den frühen verletzungsbedingten Ausfall von Tim Keck ein kleiner Bruch im KFV Spiel zu erkennen war.
Doch mehr als ein gefährlicher Kopfball von Luca Scharer in der 15. Minute und zwei Freistöße, die nicht ihr Ziel fanden, sprangen nicht heraus. Im Gegensatz zum Kehler FV, der in den letzten zehn Minuten vor der Pause nochmals Fahrt aufnahm und mit zwei Toren, dem 3:0 in der 41. Minute von Yannik Assenmacher und dem 4:0 von Elyes Bounatouf in der 44. Minute, bereits zur Halbzeit eine Vorentscheidung herbeiführte.
Die zweite Halbzeit begann verhalten. Der KFV wartete ab und der SV Bühlertal wollte die sich abzeichnende Niederlage wohl in Grenzen halten. So sahen die 240 Zuschauer in den ersten zehn Minuten keine große Spielfreude, bis der mit einem genialen Pass angespielte und sehr umtriebige Ümit Sen frei vor Torhüter Gudera stand, diesen umspielte und zum 5:0 einschoss. Nachdem der eingewechselte Gregor Dörflinger in der 64. Minute mit einem Flachschuss KFV-Torhüter Simon Heering prüfte und auch ein Freistoß von Philip Keller nicht zur Ergebniskorrektur führte, resignierte der Gast zusehends und der KFV konnte in aller Ruhe „sein Spiel“ aufziehen. Nach einer sehenswerten Flanke des eingewechselten Aboucabar Conde standen Ümit Sen und Yannik Assenmacher in der 71. Minute völlig frei im Fünfmeterraum des Gastes und das 6:0 war die logische Folge. Schiedsrichter Stefan Mera-Linz entschied sich für Ümit Sen als Torschütze. Kurz danach hatte der auch eingewechselte Simon Schulze gegen die nun völlig demoralisierten Bühlertal die Riesenchance, weiter zu erhöhen, doch der Ball fand nicht den Weg ins leere Tor.
Den Schlusspunkt setze Yannik Assenmacher mit einem verhandelten Elfmeter in der Nachspielzeit, nach einem klaren Foulspiel von Philip Keller, der dafür auch noch die rote Karte kassierte. „Ein gebrauchter Tag war dies für uns; wir müssen dieses Match gegen die spielstarken Kehler schnell abhaken und uns auf das nächste Heimspiel gegen den FC Teningen konzentrieren“, so Bühlertals Trainer Johannes Hurle in der Pressekonferenz. KFV-Trainer Frank Berger war sehr stolz auf seine Jungs und meinte: „Heute und morgen soll die Mannschaft, die seit Anfang Oktober des letzten Jahres in Pflichtspielen nicht mehr verloren hat, den Erfolg genießen. Am Montag jedoch muss der Fokus auf die Auswärtshürde in Villingen gerichtet sein.“ Denn noch sind 13 Spiele zu absolvieren und die Teams zwischen Platz 7 und Platz 14 liegen ganz eng beieinander.
Aufstellungen:
Kehler FV : SV Bühlertal 7:0 (4:0)
Kehler FV
Heering – Bessas, Hauswald (ab 62. Schulze), Armbruster, Moser (ab 51. Conde), Bounatouf (ab 71. Zdraveski), Assenmacher, Haridi, Keck (ab 29. Kheloufi), Rother, Sen;
SV Bühlertal
Gudera – Schnurr, Ph. Keller, Mo. Keller, Max. Keller (ab 60. Weiß), Avdimetaj (ab 84. Nitsche), Metzinger, Westermann, Schneider, Kohler (ab 60. Dörflinger), Scharer (ab 78. Weber)
Tore:
1:0 (3.) Moser, 2:0 (5.) Keck, 3:0 (41.) Assenmacher. 4:0 (44.) Bounatouf, 5:0 (59.) Sen, 6:0 (71.) Sen, 7:0 (90+2.) Assenmacher (Foulelfmeter)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte (90+1.) Philip Keller (Foulspiel)
Zuschauer: 240
Schiedsrichter: Stefan Mera-Linz (Schopfheim)
Gelbe Karten: Bounatouf (25.), Rother (48.) Armbruster (38.) / Schneider (76.), Metzinger (80.), Avdimetaj (80.)