KFV bastelt an der Trendwende

Text: Thomas Kastler Bild: (c) Christoph Breithaupt / Mittelbadische Presse

Der erste Saisonsieg in Kuppenheim hat beim Fußball-Verbandsligisten Kehler FV eine gewisse Lockerheit zurückgebracht. Jetzt kommen die Sportfreunde Elzach-Yach, die keiner in der Spitzengruppe erwartet hat.

Wir wissen nicht, wie ARD-Wetterfrosch Sven Plöger die Großwetterlage über dem Rheinstadion beschreiben würde, aber eins scheint klar: Am bleigrauen Kehler Fußball-Himmel ist ein kleines Zwischenhoch erkennbar. Das 2:1 in Kuppenheim, der erste Sieg im achten Spiel dieser bislang so verkorksten Verbandsliga-Saison war goldwert und bitter nötig zugleich. Preisfrage: Was passiert am Samstag (15.30 Uhr) gegen SF Elzach-Yach, den Tabellenvierten?
Letzteres ist weder ein Druck- noch ein Flüchtigkeitsfehler, sondern eine dieser Eigentümlichkeiten der Liga nach der zweiten Corona-Pause. „Das ist ja nicht nur Elzach, sondern auch der Tabellenführer FC Auggen“, erklärt Frank Berger: „Da gibt es ein paar Mannschaften, die zurzeit mit einer eher einfachen Spielweise erfolgreich sind und vermehrt über die Athletik kommen.“
Der Trainer des Kehler FV baut aber davor keinen speziellen Respekt auf: „Für uns ist es ein Heimspiel – und jetzt wollen wir endlich auch vor eigenem Publikum gewinnen!“

Große Erleichterung

Die Erleichterung in Kehl ist fast mit Händen zu greifen. Obwohl erst mal nur das Allergröbste abgewendet wurde. „Wir haben in Kuppenheim vermieden, noch weiter abzurutschen“, sagt Sport-Vorstand Timo Allgeier, „jetzt müssen wir unbedingt nachlegen, sonst hat dieser Sieg nicht viel Bedeutung.“
Entscheidend wird sein, den Schalter in den Köpfen der Spieler umzulegen und die Verkrampfung zu lösen, die der Verunsicherung geschuldet war. Und das funktioniert nicht über Nacht. Zuletzt stand das Sicherheitsdenken so sehr im Vordergrund, dass Spielgestalter Pierre Venturini in die Innenverteidigung zurückgezogen wurde. „Wir mussten schauen, dass die Gegentore weniger weden“, erklärt Allgeier den Schachzug und nennt das nächste Ziel: „Jetzt müssen wir endlich zu Null spielen.“

Gute Trainingsbeteiligung

Noch ist der KFV Vorletzter, der Weg zurück zu alten Zielen also noch ein sehr langer. „Es braucht Zeit, sich da unten rauszuarbeiten“, weiß der Trainer. Aber Berger ist erst einmal froh – aus zweierlei Gründen. Erstens: „Toll war die rege Trainingsbeteiligung in den letzten beiden Wochen.“ Und zweitens: „Der Sieg in Kuppenheim hat gut getan. Das war eine erste Lösung der Blockaden. Es ist doch nicht spurlos an den Spielern vorbeigegangen, dass alle gefragt haben: Was ist denn bei euch los?“
Auch Allgeier weiß, das sich ganz viel in den Köpfen der Akteure abspielt. „Ein bisschen Lockerheit ist jetzt zurückgekommen. Das ist ganz wichtig.“ Personell passt es inzwischen auch immer besser. Im Tor stand in Kuppenheim der junge Simon Heering, weil Stammkeeper Kevin Mury privat verhindert war. „Er hat es sehr gut gemacht“, lobt Allgeier, dem vor allem Nachwuchsspieler Tim Keck und Hannes Moser imponiert haben.
Der klare Auftrag für Samstag lautet: Weiter so! Wenn der Kehler FV auch die Sport-freunde aus Elzach-Yach bezwingt, dann besteht doch noch die Aussicht auf einen golden Oktober. Das würde auch Sven Plöger so sehen.

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