Manuel Vollmer: Es hat immer gejuckt

Am Samstag vor einer Woche stand Manuel Vollmer erstmals als Co-Trainer auf dem Platz. Der 35-jährige ehemalige Ober- und Verbandsliga-Stürmer ist als Assistent von Trainer Frank Berger beim Fußball-Verbandsligisten Kehler FV ins Trainergeschäft eingestiegen.

Das derzeit populäre Modell eines spielenden Co-Trainers war für ihn aber kein Thema. „Ich will entweder das eine oder das andere machen“, stellt Manuel Vollmer klar und freut sich auf seine neue Aufgabe: „Es hat immer gejuckt. Bei mir war immer im Hinterkopf, dass ich einmal Trainer werde.“

Reizvolle Aufgabe

Deshalb musste Manuel Vollmer auch gar nicht lange überlegen, als der Anruf von Frank Berger kam, ob er Co-Trainer beim Kehler FV werden wolle. „Als Traditionsverein ist der KFV eine reizvolle Aufgabe. Außerdem ist die Konstellation im Trainer-Team reizvoll“, meint der aus Appenweier stammende ehemalige U15-Nationalspieler, der 2000 und 2001 insgesamt fünf Nachwuchs-Länderspiele für Deutschland bestritt.

Trainerschein mit Berger gemacht

Schließlich hat Manuel Vollmer mit Frank Berger nicht nur schon gemeinsam gekickt (in der KFV-B-Jugend ein Jahr und ein Jahr in der Saison 2012/13 mit Kehl in der Oberliga), sondern die beiden haben auch gemeinsam ihren Trainerschein gemacht: Von 2014 bis 2016 die Uefa-B-Lizenz in Steinbach. Auch Kehls bisherigen Co-Trainer Anis Bouziane und Torwart-Trainer Tobias Kornmeier kennt Manuel Vollmer „schon ewig“. „Ich kann mich beim Kehler FV gut entwickeln“, ist Vollmer überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Prioritäten verschoben

Bis Ende der vergangenen Saison trug Manuel Vollmer noch gemeinsam mit seinem dreieinhalb Jahre jüngeren Bruder Adrian das Trikot des Oberligisten SV Linx. Doch nach der Geburt seines Sohnes Lenny vor eineinhalb Jahren haben sich die Prioritäten verschoben. „Ich wollte einfach mal raus aus dem Hamsterrad, mehr Zeit für meine Familien haben“, erklärt der Physiotherapeut an der Fachklinik für alkoholkranke Männer in Renchen und mit einer eigenen Praxis in Appenweier, warum er zwar die Vorbereitung bei den Linxern noch mitmachte, aber keinen neuen Vertrag unterschieb.

Fit gehalten beim SV Stadelhofen

Bis zum Beginn der Corona-Zwangspause im November hielt sich Vollmer dann beim Landesligisten SV Stadelhofen fit. Für die Renchtäler ging der Neu-KFVler auch insgesamt zehn Jahre auf Torejagd. Für eineinhalb Jahre von 2002 bis 2003 nach seinem eineinhalbjährigen Abstecher zur A-Jugend des SC Freiburg unter dem jetzigen Bundesliga-Trainer Christian Streich und für achteinhalb Jahr von 2004 bis 2012 zumeist in der Verbandsliga. Weitere Stationen als Spieler waren noch der Kehler FV in der Saison 2012/13 in der Oberliga, der Offenburger FV von 2013 bis 2017 in Ober- und Verbandsliga sowie der SV Linx in der Saison 2003/04 und von 2017 bis 2020.

Neues Kapitel

Mit dem Engagement beim ambitionierten Verbandsliga-Vierten Kehler FV schlägt Manuel Vollmer nun ein neues Kapitel seiner Sportler-Laufbahn auf. Seine erste Trainingseinheit als Co-Trainer am Samstag vor einer Woche war gleichzeitig der Trainingsauftakt des KFV nach Beginn des Lockdowns im November. „Es war gut und hat Spaß gemacht. Außerdem hat man bei dem Leistungstest in 3er- und 4er-Gruppen gesehen, dass die Mannschaft sich in den letzten Wochen fit gehalten hat“, erklärt Manuel Vollmer, der hofft, das zumindest die Hinrunde zu Ende gespielt werden kann, „damit die Saison gewertet werden kann. Sonst haben wir wieder ein verlorenes Jahr.“

Text: Rüdiger Rüber, Mittelbadische Presse
Bild: Kehler FV

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