Frank Berger will mit dem KFV oben mitspielen. Bericht: Thorsten Mühl/Fritz Bierer
Zum Verbandsliga-Start am Freitag (18.15 Uhr) gegen den Kehler FV verfolgt Gastgeber SC Lahr das klare Ziel, erfolgreicher in die Saison zu starten als in der jüngeren Vergangenheit.
Der Start gegen einen alten Rivalen wird aus Lahrer Sicht als 50:50-Begegnung eingeordnet. Die Gäste verfügten über eine erfahrenere, mit starken Einzelakteuren ausgestattete Truppe, so Müller. »Ein schwerer, zugleich aber auch ungeheuer attraktiver Kontrahent«, findet der sportliche Leiter, da Kehl mit einigen Ambitionen anreise und, im Gegensatz zu etwa Waldkirch vor Jahresfrist, darauf aus sei, sich nicht hinten reinzustellen, sondern das Spiel aktiv mit zu gestalten. Gefragt nach den bisherigen Erkenntnissen aus Vorbereitung und der ersten Pokalrunde in Oppenau, sieht Petro Müller beide Seiten der sprichwörtlichen Medaille. »In der ersten Hälfte haben uns gegen einen tief stehenden Gegner Ideen und Lösungen gefehlt. Eine Erkenntnis der zweiten Hälfte war, dass wir über eine starke Bank verfügen, qualitativ breiter aufgestellt sind.«
Frage des Willens
Mit Blick auf den Ligastart sei wichtig, »das Pokalspiel korrekt einzuordnen. Wir haben dabei Licht und Schatten gesehen, klar ist, dass wir keinen Gegner unterschätzen werden. Ziel muss sein, vor heimischem Publikum einen erfolgreichen Start zu liefern«. Da beide Mannschaften bemüht sein werden, zwar nicht ins offene (Konter-)Messer zu laufen, dennoch die Kontrolle des Spiels frühzeitig zu übernehmen, kann sich Lahrs sportlicher Leiter gerade in der ersten Hälfte eine taktisch geprägte Partie zweier offensiv ausgerichteter Kontrahenten vorstellen. »Der größere Wille, vom Start weg erfolgreich zu sein, könnte dabei entscheidend sein«, so Müller.
Der Lahrer Personalbestand gestaltet sich vor dem Ligastart weitgehend aussichtsreich. Sicher nicht dabei sind Luca Grösser (Knöchel) und Rachid Gueddin (Trainingsrückstand). Max Burger kehrt dagegen zurück, hinter Sören Zehnle (Schlag auf den Knöchel), Christian Neumaier (angeschlagen) und Yannic Prieto (muskuläre Probleme) stehen noch Fragezeichen. »Auf so eine Paarung zum Saisonstart hofft man. Wir haben zusammen mit Lahr das Glück, mit einem Derby zu starten. Bei einem Freitagabendspiel möchten wir vor einer hoffentlich großen Kulisse ein tolles Spiel zeigen. Das haben sich die beiden Mannschaften verdient«, freut sich auch Kehls Sportvorstand Timo Allgeier auf das Duell der beiden südbadischen Traditionsvereine, die mit ihren klaren Erfolgen in der 1. Hauptrunde des Verbandspokals gegen die Landesligsten SC Hofstetten bzw. TuS Oppenau eine gewisse Frühform erkennen ließen. »Ja, wir hatten eine ganz ordentliche Vorbereitung – sehr diszipliniert und mit einer hohen Intensität«, bestätigt der neue KFV-Sportvorstand. Allerdings kann Timo Allgeier die Ergebnisse einordnen – mit dem Hintergrund, dass das Trainer-Team um Frank Berger elf Neuzugänge zu integrieren hat. »Die Trainer machen einen guten Job, dennoch gibt es noch viel zu tun. Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen können, werden erkannt und an denen wird gearbeitet. Das gefällt mir an Frank Berger«, lobt Allgeier.
Pokalerfolg nicht überbewerten
Den 7:2-Erfolg vor einer Woche im Pokal gegen den SC Hofstetten will man nicht überbewerten, denn sowohl gute wie auch schlechte Seiten seien vom Trainerteam in den 90 Spielminuten erkannt worden. »Was mich persönlich am meisten freut ist die Tatsache, dass unsere Stürmer wieder wissen wo das Tor steht. Mit 36 Treffern in 30 Spielen war das eines der größten Mankos in der letzten Runde«, sieht Timo Allgeier besonders in der Offensive eine Steigerung. Trotzdem bleibt der Sport-Chef des KFV vor dem ersten Pflichtauftritt demütig: »Wir wissen um die Stärken des SC Lahr. Die letzte Saison zählt nicht mehr, die sich der SC Lahr zu Beginn sicherlich anders vorgestellt hatte. Die Vorbereitung verlief bei ihnen sehr gut und sie möchten zum Saisonauftakt vor heimischer Kulisse bestimmt ein Zeichen setzen. Es treffen zwei gut vorbereitete Teams aufeinander, was ein heißes Derby verspricht.«
Keine Prognosen
Ein Auftakterfolg, zumindest ein Remis, wäre für die Elf von Trainer Frank Berger ganz wichtig, denn am zweiten Spieltag gastiert der FC Waldkirch im Rheinstadion und danach steht das nächste Ortenau-Derby für die Kehler beim OFV auf dem Plan. Allerdings will Timo Allgeier auch nach diesen drei Partien noch keine Prognose abgeben, wohin der Weg seiner Kehler in dieser Runde führen kann. »Erfreulich ist, dass das Team immer wieder Fortschritte macht. Wir sehen der Zukunft gelassen entgegen, weil wir auch nicht den Druck aus der letzten Saison mit uns tragen müssen.«
Vier Urlauber beim KFV
Beim Personal muss Trainer Frank Berger vor dem Duell mit dem SC Lahr allerdings ein paar Abstriche machen, denn Bünyamin Günjakti, Lucas Lux, Abi Paqarizi, Elyes Bounatouf urlauben und Julien Rother, Cemal Sert sowie Robert Hartfiel sind angeschlagen, ihr Einsatz ist nach Aussage von Timo Allgeier »höchst fraglich«.