Kehler FV total von der Rolle

Text: Claus Haberecht / Rüdiger Rüber Bild: Christoph Breithaupt

Das war von uns diesmal richtig schlecht“, stellte KFV-Trainer Frank Berger nach dem enttäuschenden 0:3 (0:1) des Fußball-Verbandsligisten Kehler FV am Samstag zu Hause gegen den neuen Tabellenzweiten SF Elzach-Yach selbstkritisch fest.

„Die Mannschaft ist durch die Negativserie total verunsichert und macht einfach zu viele Fehler“, ergänzte Kehls Sport-Vorstand Timo Allgeier, der gehofft hatte, dass der erste Saisonsieg im achten Anlauf durch ein 2:1 am vergangenen Wochenende in Kuppenheim die Verunsicherung gelöst hätte.
Doch weit gefehlt. Schon in der 7. Minute hatte Gästestürmer Niklas Wiese die Riesenchance zur Gästeführung, als er völlig freistehend vor Torhüter Simon Heering den Ball zu einem Mitspieler statt ins Tor bugsierte. Auch SF-Stürmer Laurentius Becherer (18.) ließ eine Riesenchance liegen, als er aus 13 Metern freistehend an Heering scheiterte.

Assenmacher verpasst das 1:0

Erst nach 20 Minuten kam der KFV auf Touren und hätte durch den agilen Yannik Assenmacher (27.) nach toller Vorarbeit des technisch versierten Mohamed-Skander Haridi das 1:0 machen müssen, doch Assenmacher schob den Ball aus 15 Metern knapp am Tor vorbei. Kurz darauf hatte Haridi (29. und 34.) noch mit zwei Distanzschüssen kein Glück. Danach war es mit der Kehler Herrlichkeit vorbei. Erst recht, als kurz vor der Pause eine Flanke den der freistehenden Laurentius Becherer (42.) fand, der zum 0:1 einköpfte.
Nach der Pause wurde das Spiel der Gastgeber keineswegs besser. Mit zahlreichen Fehlpässen und Ballverlusten im Spielaufbau sowie einer nicht sattelfesten Abwehr lud der KFV die Gäste zum Tore­schießen ein. Elzach-Yach nutzte die Angebote und erhöhte durch Niklas Wiese (54.) auf 0:2 und Marc Grundwald (65.) auf 0:3.

Bora Markovic überrascht vom KFV

Die Messe war gelesen – obwohl der KFV immer wieder versuchte, das Ergebnis zu korrigieren, jedoch große Chancen durch die eingewechselten Spieler Fadi Ammar Kheloufi und Samuel Ntjam Manguele vergab. Andererseits hatten die Elztäler bei einigen Gegenstößen noch die Möglichkeit, ihre Führung auszubauen.
Der auf Urlaub in der Ortenau weilende Ex-KFV-Trainer Bora Markovic aus Serbien war überrascht von der Unsicherheit und unstrukturierten Spielweise des KFV. Und ein angefressener Yannik Assenmacher meinte mit Blick auf das Kellerderby am nächsten Samstag beim Schlusslicht Endingen: „Wenn wir weiterhin mit so wenig Einsatzwillen und Konzentration auftreten, wird es schwer, Spiele in dieser Verbandsliga zu gewinnen.“

Kehler FV – SF Elzach-Yach 0:3 (0:1)
Kehl: Heering – Madihi (ab 71. Sen), Zdraveski (ab 52. Kheloufi), Armbruster, Moser, Assenmacher, Haridi (ab 52. Hauswald), Seftali, Venturini, Schulze, Keck (ab 58. Manguele).
Elzach-Yach: Wölfle – Bayer, Dick, L. Becherer, Wernet, Imhof (ab 87. Müller), Schmieder (ab 63. Meier), Bührer, Klank, Wiese (ab 56. H. Becherer), M. Becherer (ab 46. Grunwald).
Schiedsrichter: Schäffner (Bruchsal) – Zuschauer: 280.
Tore: 0:1 L. Becherer (42.), 0:2 Wiese (54.), 0:3 Grunwald (65.).

2 thoughts on “Kehler FV total von der Rolle

  1. Ich weiß ja nicht, welchen Fußball man in Kehl die letzten Jahre gewohnt war. Ich war gegen Elzach jetzt mal seit Jahren wieder im Rheinstadion, wo ich selbst vor 20 Jahren in der Leichtathletik aktiv war.

    Ich muss sagen, dass ich den KFV in der ersten Hälfte recht stabil fand. Die Mannschaft wirkte da mE überhaupt nicht von der Rolle und es wundert mich schon sehr, ja es schockiert mich sogar, dass der Verein es selbst so darstellt. Es wurde hinten recht wenig zugelassen und immer wieder waren ganz gute Ideen und Ansätze da. Vorne fehlte das Glück im Abschluss und so kam kurz vor der Pause das unglückliche Gegentor. Kurz nach der Halbzeit wurde hinten etwas umgestellt und so entstand mE indirekt auch das 0-2, durch etwas Verunsicherung in der Rollenverteilung. Kann passieren. Danach war die Messe leider gelesen.

    Macht Euch nicht schlechter als Ihr seid! Mund abputzen! Kämpfen!

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