Der Kehler Kessel dampft

Text: Thomas Kastler Bilder: Christoph Breithaupt Mittelbadische Presse

Nach der 2:4-Pleite im Derby beim SC Durbachtal rumort es rund ums Rheinstadion. Gelingt dem Kehler FV am Samstag gegen den SC Pfullendorf endlich die Trendwende?


Der KFV muss sich gegen Pfullendorf 90 Minuten lang so ins Zeug legen wie Felix Armbruster (hinten) und Elyes Bounatouf (vorne) bei diesem Kopfballduell. © Christoph Breithaupt

Kehl. Der Kehler Kessel dampft und Timo Allgeier versucht, dass der Deckel draufbleibt. „Das ist keine schöne Situation jetzt“, sagt der Sport-Vorstand zu zwei Punkten aus sechs Spielen in der Fußball-Verbandsliga. Die 2:4-Niederlage beim Derby in Durbachtal hätte das Fass beinahe zum Überlaufen gebracht. Allgeier: „Im erweiterten Umfeld wundert man sich, dass die Mannschaft so eine Leistung bringt.“
Es rumort – keine Frage. Und das anstehende Heimspiel gegen den Tabellendritten SC Pfullendorf am Samstag (14.00 Uhr) ist per se nicht unbedingt als Dosenöffner geeignet.
Der Sport-Vorstand nimmt den Trainer aus der Schusslinie und die Mannschaft in die Pflicht. „Frank Berger“, sagt Allgaier, „genießt großes Vertrauen im Verein. Er hat lange bei uns gespielt und ist ein toller Mensch. Er ist nicht infrage gestellt.“

Ruhe bewahren

Also muss die Mannschaft liefern. Und der Verein gleichzeitig Ruhe bewahren. „Ich fordere, dass jetzt alle zusammenrücken und sich nicht gegenseitig Vorwürfe machen“, findet der Sport-Vorstand deutliche Worte. Am Montag haben intensive Gespräche begonnen. „Wir haben mit den Spielern gesprochen, mit welchen Tugenden sie jetzt rangehen müssen. Wir müssen über den Kampf zum Spiel finden“, beschwört Allgeier die uralten Erfolgsmechanismen des Fußballs.
Dabei ist es relativ egal, wer der nächste Gegner ist. Es kommt in erster Linie auf die Kehler Kicker selbst an. Außerdem sieht Allgeier den SC Pfullendorf nicht als Übermannschaft. Zumindest nicht aus KFV-Perspektive. „Wir haben in den letzten drei Jahren gegen den SC nur einmal verloren“, erinnert er sich, „dieser Gegner muss also jetzt kein Nachteil für uns sein.“ Außerdem gibt er richtigerweise zu bedenken: „So wie wir in Durbachtal gespielt haben, verliert man auch gegen schlechtere Mannschaften als den SC Pfullendorf.“
Sieglos gegen ungeschlagen? Was passiert also am Samstag?

Nur noch wenig Ausfälle

„Wir müssen uns gegenseitig helfen auf dem Platz“, fordert Allgeier, der den Glauben an das stark veränderte und schwach in die Saison gestartete KFV-Team noch nicht verloren hat: „Die Trainer sind überzeugt davon, dass diese Mannschaft richtig viel Potenzial hat und nicht in die Tabellenregionen gehört, wo wir momentan stehen.“
Personell ist das Schlimmste längst überwunden. Aktuell fehlen „nur“ der langzeitverletzte Rico Maier, Dennis Häußermann (Verdacht auf Muskelfaserriss) und Burak Seftali, der in Durbachtal die Gelb-Rote Karte sah.
Fraglos darf die Kehler Mannschaft jetzt nicht über den Tellerrand hinausblicken, sondern ist gut beraten, nur von Spiel zu Spiel zu denken. Denn das nächste Kaliber nach Pfullendorf heißt SV Kuppenheim – eine Mannschaft, die ebenfalls ganz vorne mitspielt. Und genau da wollten die Kehler in dieser Saison ursprünglich auch hin.
Jetzt ist der Weg zu diesen Zielen ein sehr langer geworden. Und kurzfristig hilft nur ein schnelles Erfolgserlebnis. „Wir brauchen einfach mal ein 1:0, egal wie – und vor allem drei Punkte“, sagt Timo Allgeier.

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