Der Vorjahres-Dritte Kehler FV gewinnt das erste Saisonspiel gegen den
Vorjahres-Zweiten Offenburger FV zu Hause mit 3:0. Eine gesunde Zweikampf-Härte war die Grundlage für den „Arbeitssieg“.
Zum Saisonauftakt der Fußball-Verbandsliga hat der Kehler FV gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Vorjahres-Dritte bezwang am späten Sonntagnachmittag im Kehler Rheinstadion den Vorjahres-Zweiten Offenburger FV mit 3:0 (2:0). „Das war ein Arbeitssieg“, meinte KFV-Trainer Frank Berger erleichtert.
Alle Punktspiele 2020 gewonnen
Sechs Niederlagen in sieben Spielen in der Vorbereitung und im Pokal hatten am Selbstvertrauen genagt. Schließlich ist Platz eins oder zwei das selbstgesteckte Saisonziel der Kehler, die nun die beiden einzigen Punktspiele 2020 gewonnen haben. Am 7. März hatte es an gleicher Stelle im ersten Spiel nach der Winterpause einen 3:1-Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter OFV gegeben, den die Niederlage Platz eins und den Aufstieg kostete. Denn anschließend wurde die Saison 2019/20 wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet.
Heimsieg war verdient
„Der Sieg war sicher etwas zu hoch, aber verdient. Wir sind von Anfang an hart in die Zweikämpfe gegangen. So mus man ein Derby angehen“, nannte Kehls Kapitän Rico Maier die Kehler Zweikampfhärte als Grundlage für den Heimsieg bei idealem Fußball-Wetter am Sonntag im Kehler Rheinsatdion, das mit 420 Zuschauern Corona-bedingt ausverkauft war. Außerdem hatte der KFV einen Pierre Venturini, dessen Standards in der ersten Hälfte, in der beide Defensivreihen aus dem Spiel heraus nichts zuließen, den Unterschied ausmachten. Der Ex-Linxer bereitete mit einer scharf getretenen Ecke von links das 1:0 vor. Nach einer Kopfball-Verlängerung am kurzen Pfosten brachte Kehls Innenverteidiger Dennis Kopf (11.) mit einem Kopfball seine Mannschaft in Führung. OFV-Keeper Johannes Vögele hatte zuvor nach einer Rückgabe unnötigerweise eine Ecke fabriziert.
Zweimal Venturini-Vorarbeit
Nur sieben Minuten später hätte Kopf (18.) sogar nach einem Venturini-Freistoß aus 30 Metern für das 2:0 sorgen können, als ihm das Leder am Fünfmeter-Raum vor die Füße fiel, aber er es nicht über die Torlinie bugsieren konnte. Das machte dann drei Minuten später Felix Armbruster (21.), der von einem Freistoß von Pierre Venturini fast von der selben Stelle profitierte. Der defensive Mittelfeldspieler traf im dritten Anlauf aus elf Metern aus der Drehung flach rechts.
Das 3:0 des eingewechselten Fadi Ammar Kheloufi (90.+6) war dann lediglich noch eine Zugabe in der Nachspielzeit.
„Uns haben in der ersten Hälfte die Ideen gefehlt, um Chancen herauszuspielen. Außerdem waren wir etwas eingeschüchtert von der harten Gangweise der Kehler“, kommentierte OFV-Trainer Benjamin Pfahler die Offenburger Niederlage im prestigeträchtigen Ortenau-Derby zum Saisonstart.
OFV mit guten Chancen
In der zweiten Hälfte brachte der neue Mann auf der Offenburger Trainerbank, der kurzfristig wegen Leistenproblemen auf den vom Oberligisten SV Linx zurückgekehrten Außenverteidiger Dennis Kopf verzichten musste, dann den zuletzt angeschlagenen Louis Beiser-Biegert im defensiven Mittelfeld und beorderte den im Pokal dreifachen Torschützen Jonas Pies in die Spitze.
Nun lief das Offenburger Spiel besser. „In der zweiten Hälfte sind wir besser in die Partie gekommen. Wir hätten vielleicht noch den Ausgleich schaffen können, doch vor dem Tor fehlten uns Ruhe und Glück“, sagte Benjamin Pfahler und trauerte den Chancen von Jonas Pies (55 und 89.), Marco Petereit (55.), Samuel Geiler (58.) und des eingewechselten Diogo Carolina (85.) hinterher. Denn ein OFV-Tor lag in der Luft, nur fehlende Präzision, ein Kehler Abwehrbein oder der stark reagierende KFV-Keeper Daniel Künstle standen dem im Wege.
Allerdings hätten der Ex-Lahrer Ümit Sen (70.), der sich im Fünfmeter-Raum selbst anschoss, oder auch David Assenmacher (59. und 70.), der einmal frei vor dem Tor nach Venturini-Vorarbeit an Vögele scheiterte und einmal das Tor verfehlte, den Sack auch schon früher zumachen können.
Kehler FV – Offenburger FV 3:0 (2:0)
Kehl: Künstle – Moser, Kopf, Kaiser, Springmann – Armbruster (68. Schulze), Venturini (90. Rother) – D. Assenmacher, Maier, Y. Assenmacher (64. Sen) – Paqarizi (90.+1 Kheloufi).
Offenburg: Vögele – Kehl (71. Ernst), Leist, Schlieter, Tsolakis (71. Feißt) – Pies, Feger – Repple (46. Beiser-Biegert), Geiler – Kinast (79. Carolina), Petereit.
Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern) – Zuschauer: 420.
Tore: 1:0 Kopf (11.), 2:0 Armbruster (21.), 3:0 Kheloufi (90.+6).
Text: Mittelbadische Presse Rüdiger Rüber Bild: Peter Heck