Wie Thomas Schmidt, Präsident des Südbadischen Fußballverbands (SBFV), der Mittelbadischen Presse bereits am Donnerstag telefonisch mitteilte, wird der Spielbetrieb im Amateurfußball auch über den 19. April hinaus aussetzen. Diese Entscheidung als Ergebnis einer Konferenz der Präsidenten aller Landesverbände des DFB vom Mittwochabend verkündete der SBFV nun auch am Freitag in einer Pressemitteilung.
Aufgrund aktueller Verordnungen und Verfügungen der Landesregierung sowie der Gesundheitsbehörden ist bereits jetzt abzusehen, dass auch nach Ablauf der bisherigen Spielbetriebs-Aussetzung aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus noch nicht wieder Fußball gespielt werden kann. Vor diesem Hintergrund wird der Amateurfußball-Spielbetrieb in Baden-Württemberg und – vorbehaltlich der Entscheidungen der jeweils zuständigen Verbände – voraussichtlich auch im übrigen Bundesgebiet bis auf weiteres ausgesetzt. Eine Wiederaufnahme erfolgt mit einer Vorankündigungsfrist von mindestens 14 Tagen.
Keine verlässlichen Prognosen möglich
Derzeit ruht der Fußball-Spielbetrieb in Deutschland auf allen Ebenen, auch ein geregelter Trainingsbetrieb ist nicht möglich. In Baden-Württemberg wurde das Fußballspielen zunächst bis zum 19. April 2020 ausgesetzt. Die zeitliche Befristung auf unbestimmte Zeit zu verlängern ist nun erforderlich, weil derzeit keine verlässlichen Prognosen zur Möglichkeit Sportveranstaltungen durchzuführen möglich sind. Die Rechtsverordnung des Landes Baden-Württemberg ist im Hinblick auf den Amateurfußball eindeutig formuliert und für die Fußballverbände bindend.
Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs erfolgt mit einer Vorankündigung von mindestens 14 Tagen, um allen Vereinen genug Vorlauf und Planungssicherheit zu geben. Auf dieses einheitliche Vorgehen haben sich die drei Fußballverbände in Baden-Württemberg verständigt.
Verantwortung für 3500 Vereine
„Der organisierte Fußball steht zusammen und leistet selbstverständlich seinen Beitrag und unterlässt alles, was ein Ansteigen der Infektionszahlen begünstigt. Wir werden weiterhin besonnen und mit Augenmaß handeln und sind uns unserer Verantwortung für die rund 3500 fußballspielenden Vereine in Baden-Württemberg bewusst“, sagt SBFV-Präsident Thomas Schmidt.
Bereits am Donnerstag hatte Schmidt auf Nachfrage der Mittelbadischen Presse mitgeteilt, dass die Pause verlängert würde, ein Abbruch der Saison aber noch zu früh käme. „Wir haben nichts Spektakuläres entschieden. Wir werden die Fußball-Saison derzeit allerdings nicht vorzeitig beenden“, gab der SBFV-Präsident telefonisch ein Ergebnis der Konferenz der Präsidenten aller Landesverbände des DFB preis.
Damit haben sich die Präsidenten der Landesverbände am Mittwochabend für eine Verlängerung der Corona-Zwangspause über den bisherigen Termin 19. April ausgesprochen. Bereits im Vorfeld hatte SBFV-Pressesprecher Thorsten Kratzner, auch stellvertretender Geschäftsführer des SBFV, gesagt, für einen Abbruch sei es zu früh, nachdem die Bundesliga am Dienstag offiziell entschieden hatte, ihre Spielpause bis mindestens zum 30. April zu verlängern.
Bundeseinheitliches Vorgehen denkbar
Bei der Konferenz der Präsidenten aller Landesverbände vom Mittwoch sollte auch über ein bundeseinheitliches Vorgehen diskutiert werden. Zudem sei man mit den anderen Verbänden in Baden-Württemberg in Kontakt, um eine komplett einheitliche Lösung im Bundesland zu finden, wie Thorsten Kratzner im Vorfeld betonte.
30. Juni wird diskutiert
Wie diese Lösung am Ende aussehen wird, sei noch offen. Auch der 30. Juni – das offizielle Saisonende – sei dabei nicht unumstößlich. Es gebe „Modelle für Verlängerungen“, sagte Thorsten Kratzner weiter. „Hier arbeitet der DFB an – aufgrund der Corona-Krise nötigen – Anpassungen im allgemein verbindlichen Teil der DFB-Spielordnung.“
Mittelbadische Presse Autor: kra/rue/hru