Langjährige Weggefährten aus der Leichtathletik gratulierten der KFV-Trainerlegende
In Sundheim feierte am Montag, den 13. Februar, Hans Hess seinen 95. Geburtstag. Im Laufe des Vormittags kamen auch drei langjährige Weggefährten aus der Leichtathletik vorbei um der Trainer-Legende des Kehler FV zu gratulieren und mit ihm auf eine schöne, gemeinsame und vor allem auch sehr erfolgreiche Zeit anzustoßen. Zusammen mit den beiden bekannten Kehler Leichtathletik-Größen Georg Nückles und Heinz Gabel kam auch Martin Bürkle. der Vorsitzende der LG Ortenau Nord, in die gute Stube des Jubilars in Sundheim, wo dann bald aus einem anfänglich lockeren Plaudern ein längeres Zusammensein mit einem großen Unterhaltungswert wurde. Geistig noch sehr rege erinnerte sich Hans Hess dabei natürlich auch an die große Zeit von seinem ehemaligen Schützling Georg Nückles, als dieser unter anderem 1972 bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften in Grenoble Gold im 400-Meter-Lauf holte und mit der Staffel Silber gewann. Auch das Erreichen des Halbfinales von seinem Schützling „Schorsch“ bei den Olympischen Spielen in München hat der Trainer Hans Hess nicht vergessen. Bis heute pflegt Heinz Gabel, der ehemalige Leichtathletik-Abteilungsleiter des Kehler FV, einen guten Kontakt zu dem Jubilar. Basis dafür ist auch eine gemeinsamen Reha-Zeit vor Jahren in Badenweiler, wo die beiden Kehler Sportgrößen oft zu einem Fachgespräch zusammen saßen. Auch Martin Bürkle. dem Vorsitzenden der LG Ortenau Nord, verbindet aus dessen aktiven Zeiten viel mit dem ehemaligen Erfolgs-Trainer Hans Hess. Ein großes Hobby neben dem Sport und quasi auch Ausgleich dafür waren für Hans Hess seine 60 Jahre – von 1953 bis 2013 – als Dirigent des Kirchenchor in Auenheim. Natürlich kamen daher außer den Sportlerkollegen und Nachbarn auch Gratulanten vom Kirchenchor aus Auene nach Sundheim. Hans Hess beendete übrigens 2013 gleichzeitig seine große Karriere als Trainer und Dirigent.
Foto von links: Der Jubilar, sein ehemaliger Schützling und Spitzensportler Georg Nückles, Martin Bürkle, der Vorsitzende der LG Ortenau Nord und Heinz Gabel, der ehemalige Leichtathletik-Abteilungsleiter des Kehler FV feierten zusammen den 95. Geburtstag des großen Erfolgstrainer Hans Hess
Stationen im langen Sportlerleben von Hans Hess!
1950 lernte Hans Hess in Durmersheim als Junglehrer Lorenz Hettel, den Entdecker von Sprintlegende Heinz Fütterer kennen und hatte erstmals Kontakt mit der Leichtathletik. 1953 stellte er mit Alfred Örtel und seinem Bruder Ernst auf dem KT-Platz am Schutter-Mühlkanal mit seiner 360-Meter Schlackenbahn in Kehl eine Leichtathletikabteilung auf die Beine. Daneben waren Ernst und Hans Hess zusammen mit Fritz Foshag und Alfred Wickers erfolgreich aktiv als Sprinter, wie zum Beispiel auf dem deutsches Turnfest 1953 in Hamburg. 1955 besuchte Hans Hess für ein Jahr die Sporthochschule Köln und legte dort das Sportlehrer-Examen ab. Noch im selben Jahr wurde Hess Badischer Meister über 110 Meter und 200 Hürden. Das alles hatte eine ungeahnte Breitenwirkung und man hatte in Kehl einen Zulauf von Aktiven aus ganz Südbaden. Frucht dieser immensen Breitenarbeit war natürlich auch das Heranreifen zahlreicher Talente, wie Bernd Schwer der 1967 deutscher Jugendmeister über 100 Meter und 200 Meter wurde oder Halleneuropameister Georg Nückles. 1961 wechselte die Abteilung von der Kehler Turnerschaft zum Kehler FV. 1965 entstand dann das heutige Rheinstadion, damals ein Schmuckstück im ganzen Landesbereich mit tollen sportlichen Veranstaltungen. Ab 1965 kümmerten sich die Brüder Ernst und Hans Hess verstärkt auch um den Breitensport und waren auch in Sachen Ämter sehr engagiert. So übernahm Hans Hess schon 1957 das Amt des Südbadischen Lehrwarts und später des Sportwarts bis zur Vereinigung beider badischen Verbände (Süd und Nord). Er wurde dafür unter anderem mit dem goldenen Abzeichen des BLV und DLV ausgezeichnet. 1975 wurde Hans Hess nach deren Gründung 1. Vorsitzender der LG Ortenau Nord. Heute hat sich natürlich zu damals viel geändert, was aber an dem überaus positiven Rückblick von Hans Hess nichts ändert. Der Jubilar: „Ich bin glücklich, dass ich in all den Jahren vielen jungen Menschen etwas geben konnte. Den schönsten Dank für mich kommt wohl durch die Aussage meines Schülers Alexander Scholl zum Ausdruck: „Ich ging bei Ihnen in die Schule des Lebens“ und in dem Satz von Werner Benz: „Sie waren ein Lehrer fürs Leben!“.
(Artikel von Lokalteil Kehler Zeitung v. 16.2.2023)