Text: Thomas Kastler Bild: Kehler FV
Der Kehler FV braucht in der Fußball-Verbandsliga dringend einen Heimsieg – aber der Tabellenzweite ist nicht der ideale Gegner für dieses Vorhaben. Trainer Christian Faulhaber fordert: „Müssen lernen, zu Null zu spielen“.
Wie schon im letzten Jahr, ist auch der Herbst 2022 für den Kehler FV ein ungemütlicher. Der Saisonstart in die Fußball-Verbandsliga ist erneut missraten, und jetzt brauchen sie rund ums Rheinstadion dreierlei: Geduld, Zuversicht und gute Nerven – dazu am besten einen Heimsieg am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Singen. „Die Jungs arbeiten gut, es kommt in die richtige Richtung“, versucht Trainer Christian Faulhaber zu beruhigen.
Acht Spiele, sieben Punkte, Platz 13 – ein möglicher Abstiegsrang: Das kann nicht der Anspruch des KFV sein. „Wir hatten gehofft, dass der Umbruch mit zwölf neuen Spielern in größeren Schritten vorankommt“, sagt Faulhaber, der ebenfalls neu an Bord ist und Frank Berger beerbt hat.
Der brauchte in der letzten Saison auch schon eine knappe Vorrunde lang, um das Team auf Kurs zu bringen.
Wie lange dauert es jetzt?
Mitten in diese Frage hinein platzte die schlimme Verletzung von Pierre Venturini. Der 29 Jahre alte Takt- und Ideengeber im Mittelfeld hat sich im Training das Kreuzband gerissen und kommt, wenn überhaupt noch in dieser Saison, dann erst in den letzten Spielen zurück. „Seine Erfahrung und seine Ideen fehlen uns sehr“, sagt der Trainer, „aber Verletzungen gehören nun mal zum Fußball, so traurig das ist.“
Deshalb kaut Faulhaber auch nicht auf Dingen herum, die nicht zu ändern sind. Er knöpft sich vielmehr die Probleme vor, gegen die sich was tun lässt.
Noch keine Auswärtspunkte
Punkt eins: die Defensive: „Wir bekommen 17 Gegentore in acht Spielen“, sagt Faulhaber, „da haben wir ein Problem. Wir müssen lernen, zu null zu spielen.“
Punkt zwei: die Auswärtsschwäche. vier Spiele, vier Niederlagen. Heimspiele allein reichen nicht, um sich aus dem unteren Drittel abzusetzen.
Zumal der KFV darauf kein Abonnement hat. Das Duell mit dem FC Singen wird eine harte Nuss. Denn das Team vom Bodensee ist zwar Aufsteiger, mischt aber auf Platz zwei ganz frech oben mit.
Eine Überraschung?
„Nein“, sagt Faulhaber, „Singen baut seit einiger Zeit eine gute Truppe auf.“ Dazu gehören auch ehemalige Oberliga-Spieler des FV Lörrach-Brombach. „Singen ist stabil, kompakt, ein richtig starker Gegner“, weiß der KFV-Coach: „Es muss uns was einfallen, damit wir in Führung gehen können.“
Personell kippt die Waage ein wenig ins Positive. Kapitän Tarek Aras fehlt zwar, weil er eine Woche in Urlaub fährt. Dafür kommt Elyes Bounatouf aus den Ferien zurück. Und der zuletzt beruflich sehr stark belastete Yannick Assenmacher steht dem Kehler FV wieder vollumfänglich zur Verfügung.
„Wir wollen Singen schlagen“, kündigt Christian Faulhaber an. Denn er weiß: „Wir brauchen Punkte. Sonst wird’s unruhig.“