Verantwortliche des Fußball-Verbandsligisten Kehler FV sahen sich zuletzt in den sozialen Medien Kritik ausgesetzt, weil viele Spieler den Verein verlassen haben. Sportvorstand Timo Allgeier bezieht nun Stellung.
Im Umfeld des Fußball-Verbandsligisten Kehler FV gab es zuletzt einige Unruhe. Neun Abgänge nach der Annullierung der Saison 2020/21 – davon einige Stammspieler und alte Kehler – sorgten für Kritik an der Arbeit von Sport-Vorstand Timo Allgeier und Trainer Frank Berger, die in den sozialen Medien und in an die regionale Presse gerichtete Schreiben formuliert wurde. Immerhin verlassen David Assenmacher, Tarik Aras, Arber Paqarizi, Harim Makaya, Jonas Vetter (alle zum Oberligisten SV Linx), Dennis Kopf (Spielertrainer beim Landesligisten SC Hofstetten), Dominik Kaiser (zum A-Nord-Kreisligisten SV Diersheim) und Gabriel Springmann (zurück zum Oberligisten SV Oberachern) den Verbandsligisten. Außerdem zieht es A-Jugendspieler Carl Schwörer zum SV Linx, zu dem bereits Torhüter Daniel Künstle in der Winterpause gewechselt war. Von Auflösungserscheinungen beim KFV war deshalb die Rede.
Verbandsliga-Kader wird verkleinert
„Nach außen wirkt das wahnsinnig. Doch wir machen keinen Umbruch. Aber wir verkleinern unseren Verbandsliga-Kader von 27 auf 21 Spieler. Das bedeutet, dass sechs Spieler allein schon deshalb gehen mussten. Sicher hätten wir Spieler wie David Assenmacher und Tarik Aras gerne behalten. Doch wir haben die Leute seit zwei Jahren auf die Oberliga heiß gemacht, und zweimal hat uns die Pandemie ausgebremst und uns die Chance genommen aufzusteigen. Da habe ich Verständnis, dass Spieler zu einem Oberliga-Verein wechseln“, erklärt Sport-Vorstand Timo Allgeier die Situation beim KFV, der bei den Saisonabbrüchen in den letzten beiden Jahren Tabellendritter und zuletzt -vierter gewesen war. „Und außerdem haben wir uns für unser bescheidenes Budget hohe Ziele gesetzt. Andere Vereine haben da mehr finanzielle Möglichkeiten.“
Elf Spieler in zwei Jahren nach Linx
Auch ein Problem mit dem SV Linx sieht Timo Allgeier nicht. Immerhin verpflichtete der Fußball-Oberligist in den letzten beiden Jahren elf KFV-Spieler – im Vorjahr wechselten bereits Kemal Sert, Maximilian Sepp, Lucas Lux und Sami Madihi nach Rheinau. „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis und eine gute Kommunikation mit dem Linxer Sport-Vorstand Frank Wendling“, betont Timo Allgeier. „Als Verein mit einem Bezirksliga- und einem Oberliga-Team brauchen die Linxer allerdings rund 40 Spieler auf einem ähnlichen Niveau.“
Sehr gute Finanzlage
Für die Zukunft sieht Timo Allgeier den „Ausbildungsverein“ Kehler FV trotz der vielen Abgänge gut aufgestellt. „Unsere Finanzlage sieht sehr gut aus. Wir haben in der Pandemie überraschend wenig Sponsoren verloren“, erläutert Timo Allgeier und formuliert klare Ziele: „Wir wollen in die Oberliga zurück. Aber das heißt nicht, dass wir in der nächsten Saison Meister werden müssen“, stellt er klar und blickt gelassen in die Zukunft.
In guten Gesprächen
Denn der neue KFV-Kader steht im Großen und Ganzen. Derzeit laufen die Verhandlungen mit drei Mittelfeldspielern, die schon Oberliga oder höher gespielt haben. Einer hat bereits fest zugesagt, die Zusage der beiden anderen erwartet Timo Allgeier in der nächsten Zeit. Es wären dann die Neuzugänge drei bis fünf, nachdem Mittelfeldspieler Dirk Häußermann vom Verbandsligisten SC Lahr und Torwart Omar Bounatouf ebenfalls vom SC Lahr als Ersatz für Künstle schon länger als Neu-Kehler feststehen.
Zwei A-Jugendliche rücken auf
Zudem stoßen die beiden Kehler A-Jugendspieler Skander Haridi und Simon Heering sowie Seftali Burak, der im Vorjahr nicht den Sprung in den KFV-Kader geschafft hatte, zum Kehler Verbandsliga-Team, dem weiterhin Torwart Kevin Mury, Rico Maier, Felix Armbruster, Yannik Assenmacher, Pierre Venturini, Hannes Moser, Dejan Zdraveski, Agon Zukaj, Fadi Kheloufi, Julien Rother, Ümit Sen, Elyes Bounatouf, Tim Keck, Simon Schulze und Quentin Hauswald angehören.
Text: Rüdiger Rüber Bild: Iris Rothe Mittelbadische Presse
Der Artikel ist gut und die ganze Verfahrensweise ist in Ordnung. Wer nörgelt, sollte es erst mal besser machen in solch einer Situation derzeit.