Gegen den Tabellenletzten DJK Donaueschingen müssen Fußball-Verbandsligist Kehler FV am Samstag im Rheinstadion beweisen, dass er seine Durststrecke tatsächlich überwunden hat.
Vorerst ist wieder Ruhe im Karton. Der Kehler FV hat in Denzlingen endlich wieder ein Spiel gewonnen und seine Durststrecke immerhin auf Platz vier der Verbandsliga Tabelle beendet. Noch müssen die hohen Ambitionen nicht zurückgeschraubt werden. Zumal am Samstag (15.30 Uhr) ein Heimsieg zum Greifen nahe ist: Schlusslicht DJK Donaueschingen kommt ins Rheinstadion. Für Frank Berger ist das aber kein Grund zur Euphorie: „Bei solchen Spielen“, murrt der KFV-Trainer, „hat man nur was zu verlieren. Gewinnt man 4:0, dann sagt jeder: Das war doch zu erwarten …“
Recht hat er. Aber aus seinen Worten spricht auch die Skepsis eines Coaches, der dem Braten noch nicht traut.
Hat der KFV die Kurve wieder gekriegt? Waren die drei sieglosen Spiele, die in der 1:5-Pleite von Bühlertal gipfelten, nur eine kleine Talsohle? Läuft es jetzt wieder?
Viele Fragen
Ziemlich viele Fragen vor einem an sich leichten Spiel.
Sollte man zumindest meinen. Die DJK Donaueschingen ist in ihrem zweiten Verbandsliga-Jahr ziemlich schnell ins Hintertreffen geraten. Wobei die DJK in den Augen von Berger nicht ans Tabellenende gehört. „Sie versuchen jetzt, mehr mitzuspielen als in der Aufstiegssaison. Und je nach dem werden sie dann hinten anfälliger. Das ist halt so. Aber ein Abstiegskandidat ist Donaueschingen für mich nicht.“
Der KFV-Trainer muss den Tabellenletzten allerdings auch stark reden, um dem drohenden Leichtsinn in den eigenen Reihen vorzubeugen. Solche Spiele sind undankbar – keine Frage. „Wir müssen uns im Training die richtige Herangehensweise erarbeiten“, sagt Berger.
Personell hat sich die Lage entspannt, was dem KFV grundsätzlich guttut. Im einzelnen heißt das: David Assenmacher hat seine Verletzung vollständig überwunden und kann wieder mitmischen. Das Gleiche gilt für Fadi Kheloufi, der das schon in Denzlingen unter Beweis stellen konnte, als ihm in der Jokerrolle nach seiner Einwechslung die zwei spielentscheidenden Treffer gelangen.
Torwartfrage bleibt offen
Yannik Assenmacher braucht dagegen noch ein bisschen Zeit im Aufbautraining, ebenso Dejan Zdraveski. Und Arber Paqarizi hat eine Knöchelblessur.
Den Wechsel zwischen den Pfosten, wo Kevin Mury den bisherigen Stammkeeper Daniel Künstle seit zwei Wochen abgelöst hat, sieht Berger nicht in Stein gemeißelt. „Keiner hat einen Freifahrtschein“, sagt der Trainer, „die beiden haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, bewegen sich aber insgesamt auf einem ähnlichen Leistungsniveau.“
Der Kehler FV muss sich am Samstag auf einen Gegner mit verhaltener Spielweise, defensiv orientierter Spielweise einstellen. Und der Trainer weiß: „Da tun wir uns regelmäßig schwer. Gegen Mannschaften, die mitspielen wollen, sehen wir viel besser aus.“
Aber der Anreiz ist groß: In der Tabelle jagt ein starkes Ortenau-Trio – bestehend aus dem SC Lahr, dem Offenburger FV und dem Kehler FV – den Spitzenreiter SC Pfullendorf. „Das ist doch schön für die Region“, sagt Frank Berger und fügt hinzu, was für ihn das Wichtigste ist: „Hauptsache, wir sind dabei!“
Text: Thomas Kastler Bild: Iris Rothe Mittelbadische Presse