Der Verbandsliga-Zweite Kehler FV gewann am Samstag in Kuppenheim mit 3:0, weil das Team von Trainer Frank Berger die größere Entschlossenheit an den Tag legte.
Die Entschlossenheit gehört zum Fußball wie Thomas Müller zum FC Bayern und die Bratwurst zum Amateurspiel. Fehlt die Entschlossenheit, wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Hinten werden dann wichtige Zweikämpfe verloren, im Angriff wird aus einem satten Schuss ein mickriger Rückpass. Halbherzigkeit bringt keine Punkte.
„Alles im grünen Bereich“
Bestes Beispiel war die Verbandsliga-Partie zwischen Kuppenheim und dem Kehler FV. Während der KFV in den entscheidenden Situationen – neben seiner großen Qualität – die pure Entschlossenheit auf den Platz brachte, wirkten die Wörtel-Kicker zögerlich. „Man kann es Entschlossenheit oder Biss nennen. Fakt ist, wenn wir die letzten Prozente nicht investieren, kassieren wir leichte Gegentore“, analysierte Kuppenheims Trainer Matthias Frieböse. Kehls Coach Frank Berger war dagegen sichtlich zufrieden. „Es ist alles im grünen Bereich: Nach dem 3:0 war die Partie gelaufen.“
Seine Elf ging früh in Führung. Nach fünf Minuten landete eine Flanke von Julien Rother bei Tim Keck, der sich gegen Oremek und Otto durchsetzte und auf Fadi Ammar Kheloufi weiterleitete, der den Ball zum 0:1 einschob.
Künstle stark
Kuppenheim hätte im Gegenzug einen Foulelfmeter bekommen können – KFV-Keeper Daniel Künstle berührte Lucas Grünbacher am Fuß –, doch die Pfeife blieb stumm. In der Folge hatte der KFV mehr Spielanteile, vor allem der Angriff um den wuseligen Kheloufi, den starken Assenmacher und den trickreichen Keck stellte die 08-Defensive vor große Probleme. Vor der Pause verteilte Kuppenheim noch ein Präsent – und zwar Verteidiger Radke. Der flinke Keck setzte im Zweikampf mit Radke entschlossen nach, luchste ihm den Ball ab und überlupfte 08-Torwart Bachmaier zum 0:2 (38.).
Im zweiten Abschnitt sollte Steven Herbote für den blassen Simon Götz das 08-Spiel beleben. Das gelang ihm, doch auch er scheiterte erst im Eins-gegen-Eins an KFV-Keeper Künstle (49.). Kurz danach war die Partie entschieden: Keck ließ drei Kuppenheimer stehen, legte ab auf Assenmacher, der aus fünf Metern ins lange Eck zum 3:0 einnetzte (54.). Da fiel auch die fragwürdige Ampelkarte für Kehls Domink Kaiser nicht mehr ins Gewicht.
Text: Christian Rapp / Bilder: Benni Emrich