Die Großwetterlage beim Verbandsliga-Dritten Kehler FV gleicht dem Spätsommer in diesen Tagen: stabiles Hoch mit wenig Turbulenzen. Das 1:1 zuletzt im Spitzenspiel gegen Pfullendorf war nicht optimal, aber erklärbar. Und nun geht es am Samstag (15.30 Uhr) nach Kuppenheim. „Das ist ein heißes Pflaster“, sagt Trainer Frank Berger – und meint damit auch die Atmosphäre im Wörtelstadion.
Was beim KFV für Entspannung sorgt, ist die Ausfall-Liste. Standen da letzten Samstag gegen Pfullendorf noch sage und schreibe neun Namen drauf, sind es mittlerweile nur noch vier: Tarik Aras fehlt wegen eines Ödems an der Wirbelsäule, Dejan Zdraveski hat Laut Trainer „noch nicht näher definierte Schmerzen“, Jonas Vetter einen Bänderdehnung am Sprunggelenk und Yannick Assenmacher Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur.
Pokalspiel abgehakt
Kapitän Rico Maier – zuletzt privat verhindert – ist wieder am Ball und Berger will den Schwung aus der zweiten Hälfte gegen Pfullendorf mit nach Kuppenheim nehmen. „Nachdem wir zu verhalten begonnen haben, waren wir dann viel besser im Spiel, haben den Rückstand ausgeglichen und hatten auch noch Chancen, das Spiel zu gewinnen.“
Klar ist für den Kehler Coach: „Der SC Pfullendorf hat in dieser Saison eine sehr gute Mannschaft, die definitiv oben mitspielen wird.“ Die Messlatte nach oben kennen die Grün-Weißen nun also. Jetzt aber geht der Blick gegen Norden, wo man mit dem aktuell auf Platz 14 notierten SV Kuppenheim einen Gegner vor der Brust hat, der in dieser frühen Phase der Saison unter Wert platziert ist.
Vor ein paar Wochen gab es bereits ein Kräftemessen in der ersten Runde des südbadischen Pokals. Da hatte der Kehler FV bei brütender Hitze am Ende mit 1:0 die Nase vorn. Doch Berger hat das längst abgehakt: „Daraus kann man nichts ableiten“, sagt er, „beide Mannschaften sind jetzt schon deutlich weiter.“
Erlebnisfaktor
Die von Matthias Frieböse trainierten Kuppenheimer, die in der abgebrochenen Corona-Saison zur Spitzengruppe zählten, haben ihren schlechten Saisonstart mit zwei Niederlagen nun durch einen glatten 3:0-Auswärtssieg bei der DJK Donaueschingen abgefangen. „Jetzt wollen sie mit aller Macht den ersten Heimsieg“, weiß Berger, welchen Widerstand seine Mannschaft auf dem Platz zu erwarten hat.
Dazu kommt die traditionell hitzige Atmosphäre im Wörtelstadion, die bereits in den 1970er Jahren Duelle zwischen den damaligen Erzrivalen SV Kuppenheim und Offenburger FV mit einem beträchtlichen Erlebnisfaktor versah.
Frank Bergers Rezept ist klar: „Wir müssen mit Köpfchen spielen, aber auch mit Herzblut! Denn wir wollen am Samstag was mitnehmen aus Kuppenheim.“
Text: Thomas Kastler / Mittelbadische Presse