Nach seinem Wechsel vom Fußball-Oberligisten SV Linx zum Verbandsligisten Kehler FV hat Pierre Venturini mit den Grenzstädtern große Ziele.
Präsident Claus Haberecht nannte Pierre Venturini bei der Saisoneröffnung des Kehler FV am Sonntag im Rheinstadion den „Königstransfer des KFV“. Die Namensgebung unterstreicht den Stellenwert des 27-jährigen Franzosen für die Ziele der Kehler in der ab 22./23. August beginnenden Saison 2020/21. „Pierre ist für die Kreativität wichtig. Er ist ein Siegertyp. Er hat mit dem SV Linx 2018 das Double, Verbandsliga-Meisterschaft und SBFV-Pokal, gewonnen. Das soll er mit Kehl auch machen“, hält Timo Allgeier, der Sportvorstand des Vorjahresdritten, große Stücke auf den Ex-Linxer.
Gefährliche Standards
Gleiches gilt für KFV-Trainer Frank Berger: „Ich bin von Pierres Mentalität und Persönlichkeit überzeugt. Er kann ein Spiel steuern und entscheiden. Er sorgt bei uns für noch mehr Gefahr bei Standards. Hier wird er David Assenmacher unterstützen“, freut sich der 35-Jährige Kehler Coach auf die Zusammenarbeit mit dem torgefährlichen Mittelfeldspieler, der den Abgang von KFV-Urgestein Kevin Sax als Spielertrainer zum TuS Oppenau auffangen soll. Außerdem engagiert sich Pierre Venturini von Anfang an im Verein: Beim E- und D-Jugendtraining des KFV unterstützt er die Trainer.
„Ich brauchte eine neue Herausforderung, einen neuen Kick. In den letzten beiden Jahren habe ich lange wegen Verletzungen gefehlt – fast zehn Monate wegen Adduktoren-Problemen“, nennt Pierre Venturini als Grund, dass er den Fußball-Oberligisten SV Linx nach acht Jahren nach der wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendeten Saison 2019/20 verlassen hat und nun beim KFV seine zweite Station in Deutschland aufschlägt.
Ausbildung bei Racing
„Es war eine schöne Zeit in Linx. Ich habe den Pokalgewinn und die Meisterschaft gefeiert. Außerdem habe ich viel gelernt, vor allem wie der deutsche Fußball gespielt wird. In Frankreich ist der Fußball viel taktischer. In Deutschland geht das Spiel mehr nach vorne“, erklärt der Edeltechniker, der zehn Jahre in der Fußball-Schule von Racing Straßburg ausgebildet wurde, den Sprung in den Profibereich aber nicht schaffte.
Inzwischen arbeitet Pierre Venturini im Bereich Haus-Renovierung bei einer großen Firma in Straßburg und wohnt in der Europastadt im Stadtteil Robertsau. Beim Kehler FV will der Ex-Linxer, der nach der langen Corona-Zwangspause inzwischen verletzungsfrei ist, nun noch einmal sportlich Gas geben. „Ich will die jungen Spieler unterstützen und helfen, dass wir aufsteigen“, verkündet Pierre Venturini, der nicht der einzige Ex-Linxer beim KFV ist. Auch Innenverteidiger Dennis Kopf, der in der Winterpause kam und erst zwei Pflichtspiele für den Kehler FV absolviert hat, sowie Torwart Daniel Künstle, der ein einjähriges SVL-Intermezzo hat, haben eine Rheinauer Vergangenheit.
Text: Rüdiger Rüber
Bild: Iris Rothe