Kehls Trainer Frank Berger ©Peter Heck / Autor Thomas Kastler
Die Fußball-Verbandsliga Südbaden blickt am Samstag (14.30 Uhr) nach Kehl. Dort steigt direkt nach der Winterpause das Ortenau-Derby zwischen dem Tabellen-Vierten Kehler FV und Liga-Primus Offenburger FV. Was Fußball-Fans erwartet.
Im Windschatten dieses Topspiels versucht der SC Lahr, am Samstag beim FC Denzlingen seine Erfolgsserie aus dem letzten Jahr auszubauen und oben dranzubleiben.
Kehler FV – Offenburg
Für den KFV begann der Ernstfall im Fußballjahr 2020 mit einem Nackenschlag: Pokal-K.o. im Viertelfinale daheim gegen den Landesligisten Stockach. Frank Berger redet nicht um den heißen Brei herum: „Selbst schuld! Die Stimmung war mies danach. Aber wir haben es aufgearbeitet. Fußball ist kurzlebig – jetzt kommt das Derby gegen den OFV, da freuen wir uns drauf!“
Der Kehler Coach nimmt diese maximale Herausforderung als Chance: „Ein Derby gegen den OFV war für mich schon als Spieler was Besonderes – und jetzt als Trainer auch. Der Tabellenführer kommt zu uns ins Rheinstadion. Da wollen wir das Bestmögliche draus machen!“
Personell gibt es leichte Abstriche. Routinier Kevin Sax konnte wegen einer Entzündung an der Ferse plus Viruserkrankung in der Winterpause überhaupt nicht trainieren und fehlt vorerst. Kemal Sert und Maximilian Sepp können aus Studiengründen gar nicht oder nur einmal die Woche mittrainieren.
Angesichts von sechs Punkten Rückstand auf den OFV spürt Berger keinen Druck: „Wir wollen uns stabilisieren und können nur gewinnen.“
Kontrahent Florian Kneuker freut sich über die Rückkehr des lange verletzten Marco Junker (Rücken) und des wegen eines Praktikums fehlenden Samuel Geiler. Aber Torjäger Fabian Herrmann droht wegen Rückenproblemen auszufallen, Dimitrios Tsiolakis hat einen Muskelfaserriss, Markus Feger ist erst im Aufbautraining und Fabian Feißt rotgesperrt. Den OFV verlassen haben Jonas Preussler (zum Freiburger FC) und Jona Leptig (SC Lahr). Torwart Sinan Süne fehlt die nächsten Monate wegen eines Praktikums in der Türkei.
Das alles trübt die Derbystimmung an der Badstraße aber nicht. „Gegen Kehl gab es immer Duelle auf Augenhöhe, oft ein Remis, auch am Samstag rechne ich mit einem spannenden Spiel“, sagte Kneuker, der den Druck geschickt auf den KFV abwälzt: „Für die ist es die letzte Chance im Kampf um die Meisterschaft. Das ist jetzt ein geiles Spiel, auf das wir uns richtig freuen.“