Erstmals fand die Hauptversammlung des KFV im Januar statt. Der Grund ist, dass das Wirtschaftsjahr des Vereins an die Fußballsaison angepasst wurde. Die Teilnehmerzahl an der Versammlung am Mittwoch war allerdings recht übersichtlich.
„Es tut sich was beim Kehler FV, es hat sich einiges bewegt“, sagte Präsident Claus Haberecht vor der Vorstellung der letztjährigen Vereinsarbeit.
Sportlich ist der KFV gut aufgestellt: Die Tätigkeitsberichte der verschiedenen Abteilungen sprachen von einem regen Trainingsbetrieb und sportlichen Erfolgen. So hat die Jugend der Leichtathletik-Abteilung an zahlreichen Meisterschaften einige achtbare Plätze belegt.
Der Rheinuferlauf, den der KFV 2019 zum fünften Mal ausgerichtet hat, konnte einen Teilnehmerrekord verzeichnen und hat sich mittlerweile in der Ortenauer Laufszene fest etabliert, erklärte Ralf Heitzmann, stellvertretender Abteilungsleiter Leichtathletik. 2020 wird der Rheinuferlauf erstmals als Wertungslauf anerkannt werden.
Andreas Haag, Fußball-Jugendleiter, betonte die Bedeutung der Junioren als Unterbau für die Seniorenteams. Insgesamt 13 Jugendmannschaften, von den Bambini bis zur A-Jugend, trainieren im Rheinstadion. Er bescheinigte einigen Nachwuchsspielern „hohes Leistungsniveau“.
„Für den Verein ist es essentiell, talentierte Spieler zu binden“, sagte auch Sportvorstand Timo Allgeier. „Wir müssen uns breiter aufstellen, auch wenn das für den einen oder anderen Neuland ist. Das wird dem Verein aber gut tun.“
So wolle man eine Position für einen internen Stützpunkttrainer schaffen, der ausgewählte Jugendspieler mit Spielern der 2. Mannschaft zusammenbringt. Auch die neu geschaffene U 23-Mannschaft diene der Spielerbindung.
Wichtig sei auch die Solidarität und der Zusammenhalt aller Mitglieder: Am 29. Februar wird der KFV im Viertelfinale des südbadischen FV-Rothaus-Pokals gegen den Landesligisten VfR Stockach antreten: „Das ist eines der Highlights, die eine Fußballmannschaft haben kann“, so Allgeier. „Wir müssen unseren Spielern zeigen, dass wir hinter ihnen stehen.“
Verwaltungsvorstand Dieter Kiefer berichtete von einer „dürftigen Resonanz“ der Mitglieder auf die bei der letzten Hauptversammlung im Juni beschlossene Aktion „2 Plus“, mit der der Verein zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will: zum einen die Mitglieder mehr an den Verein zu binden, zum anderen genügend Helfer für die vielen Veranstaltungen zu finden. Trotz einer großen Infokampagne in den Social-Media-Kanälen des Vereins habe sich fast niemand gemeldet, um bei Veranstaltungsterminen mitzuhelfen. „Wir müssen uns weiterhin bemühen, Unterstützung zu gewinnen“, sagte Kiefer. „Sonst stehen da immer dieselben Leute.“
Auch wenn man gute Kontakte zur Verwaltung habe, halte sich die Stadt, wenn es um die Sanierung des Rheinstadions gehe, eher bedeckt, so Kiefer. „Wenn man die kritische Bausubstanz anspricht, heißt es immer, Kindergärten und Schulen gehen vor.“
Erfreulich sei, dass der Verein zwei Sponsoren gewonnen habe, die jeweils einen Spielerbus für die Jugendmannschaften finanziert hätten.
Dass es nicht einfach ist, Sponsoren zu finden, berichtete auch Finanzvorstand Andreas Eidel. Diese seien umso wichtiger, weil man bei Heimspielen die Omnipräsenz des Fußballs auf allen TV-Kanälen bei den Eintrittseinnahmen spüre. Er beantragte, den Haushaltsplan, der momentan noch pro Kalenderjahr aufgestellt wird, wie den Wirtschaftsplan ebenfalls an die Fußballsaison anzupassen. Dies wurde von den Mitgliedern einstimmig angenommen.
Ebenso glatt ging die Nachwahl von Beatrice Bertsch in den geschäftsführenden Vorstand über die Bühne.
Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement im Verein wurde Gisela Schütterle mit dem diesjährigen Ehrenamtspreis ausgezeichnet.
Autor: Nina Saam