Der Offenburger Lucas Martin zieht ab, doch Kehls guter Torhüter Daniel Künstle kann gleich abwehren. ©Ulrich Marx / Bericht Jürgen Neff
Nach den Niederlagen beim FC Radolfzell und in der zweiten Pokalrunde gegen den SV Oberwolfach zeigte der Offenburger FV im Liga-Derby gegen den Kehler FV, der derzeit einen guten Lauf hat und jüngst den Oberligisten SV Linx im Pokal ausschaltete, Moral und unbedingten Siegeswillen. Dies wurde zumindest mit einem verdienten 1:1 belohnt.
»Wir haben personelle Veränderungen vorgenommen und konzentriert gespielt, nachdem wir aufgrund eines individuellen Fehlers nach guter Leistung in Radolfzell die Punkte in der Nachspielzeit verschenkt hatten«, erklärte OFV-Trainer Florian Kneuker nach dem 1:1 im Ortenau-Derby, »meine Mannschaft hat gegen einen starken Gegner die richtige Reaktion gezeigt«. Stefan Berger, Trainer des Kehler FV lobte die »große Moral« seines Teams: »Wichtig für uns war, dass wir die OFV-Führung bereits nach sechs Minuten ausgleichen konnten«. Beide Teams agierten von Beginn an sehr respektvoll und diszipliniert in ihren Aktionen, so dass die Spielanteile weitgehend ausgeglichen waren und sich bei hochsommerlichen Temperaturen eine faire Begegnung auf Augenhöhe mit einer leistungsgerechten Punkteteilung entwickelte.
Die erste Torchance bot sich dem KFV in der 6. Minute, als sich Tarik Aras über links bis zur Grundlinie durchsetzte und in den Fünfmeterraum flankte, allerdings das Leder keinen Abnehmer fand. Die OFV-Antwort gab in der 12. Minute Marco Petereit, als er Schlussmann Daniel Künstle halblinks aus 14 Metern prüfte und Lukas Martin den abgewehrten Ball aus sieben Metern erneut aufs Gästetor jagte, doch erneut war Künstle zur Stelle. In der 37. Minute leitete Luca Ernst die nächste gute Abschlussmöglichkeit für den Gastgeber ein, doch fehlten Petereit am Fünfmeterraum Zentimeter. Yannick Assenmacher und Stefan Laifer scheiterten in der 44. Minute an der konsequent auftretenden OFV-Abwehr, Sekunden später wehrte Schlussmann Sinan Süme eine Volleyabnahme von Laifer mit gutem Stellungsspiel ab.
Nach der Pause druckvoll
Die zweite Halbzeit eröffneten beide Teams sehr druckvoll, doch jagte Arber Paqari nach Vorarbeit von Kevin Sax aus 16 Metern den Ball übers OFV-Gehäuse. Im Gegenzug schickte Eimen Kelbi mit einem langen Pass Petereit auf die Reise, der mustergültig von den Grundlinie auf den langen Pfosten flankte, wo Martin das Leder in der 56. Minute per Kopfball zum 1:0 einnetzte. Nur sechs Minuten später bekamen die Gäste einen Freistoß nahe der Strafraumgrenze zugesprochen. David Assenmacher zirkelte den Ball unhaltbar ins Tordreieck zum Ausgleich.
Im Schlussdrittel stand die Begegnung auf des Messers Schneide, beide Teams zeigten Willen und Leidenschaft, den Siegtreffer zu erzielen. Zunächst konterte Petereit in der 71. Minute über links, konnte aber aus spitzem Winkel Künstle nicht überwinden. Felix Armbruster und Kevin Sax boten sich auf der anderen Seite in der 77. Minute zwei Chancen. Zunächst scheiterte Armbruster an der großartigen Abwehrreaktion von Süme, Sax verfehlte mit seinem anschließenden Fallrückzieher das Tor. Beide Mannschaften schenkten sich bis zum Abpfiff nichts, wobei die Gäste in den Schlussminuten noch den Druck erhöhen, doch die aufmerksame OFV-Abwehr nicht mehr überwinden konnten.
Offenburger FV – Kehler FV 1:1 (0:0)
OFV: Süme – Kehl, Obosso, Leopold, Feißt, Ernst, Beiser-Biegert, Kelbi (86. Geiler), Anzaldi (76. Kinast), Petereit (80. Herrmann) Martin (70. Obame)
KFV: Künstle – Maier, Sax, Assenmacher D., Armbruster, Laifer (58. Makaya), Assenmacher Y., Paqarizi (76. Ammar), Aras (81. Bounatouf), Sepp (86. Rother), Sert
Schiedsrichter: Kempter (Stockach) – Zuschauer: 392
Tore: 1:0 Martin (56.), 1:1 Assenmacher D. (62.)