So langsam wird die restliche Saison noch zu einem heißen Tanz für David Assenmacher (vorne) und den Kehler FV, der sich gegen das Abwehrbollwerk des FC Waldkirch zu selten durchsetzen konnte. ©Ulrich Marx /Bericht Fritz Bierer
Das 1:2 (0:1) am Samstag im Rheinstadion gegen den FC Waldkirch war die vierte Niederlage des Kehler FV im fünften Spiel in Folge. Nur ein Zähler sammelte die Elf von Trainer Heinz Braun in dieser Negativ-Phase. Eigentlich wollten die Kehler vor der Osterpause mit drei Zählern den Abstand zur bedrohten Tabellenzone vergrößern. Stattdessen kommen die Schützlinge von Trainer Heinz Braun immer mehr in die Bredouille. Gegen den abstiegsbedrohten Gast aus dem Elztal hatten die Grenzstädter klare Vorteile – gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, zeitweise lief das Spiel im Einbahnverkehr Richtung Waldkirchs guten Keeper Lukas Lindl, doch haperte es erneut mit dem Abschluss, auch fehlte nach guten Spielzügen auch der finale Pass.
Allerdings ist momentan beim KFV kein Spieler – mit Ausnahme von Kevin Sax – in der Lage, kreative Vorbereitungen konsequent und erfolgreich abzuschließen. Das Team von Waldkirchs Trainer Daniel Kreisl ging mit seinen beschränkten spielerischen Mitteln optimal um. Die Gäste kämpften vorbildlich, zeitweise verteidigten inklusive Keeper Lindl zehn Akteure im und um den eigenen Strafraum, nur noch Michael Tischer hielt sich als »Frontman« an der Mittellinie auf. Es war deshalb nicht einfach für die Hausherren, den Abwehrriegel zu knacken, zumal man ab der 17. Spielminute einem Rückstand hinterherlaufen musste. Vorausgegangen war der erste ernsthafte Angriff der Elztäler, den Schiedsrichter Christian Cretnik mit einem äußerst zweifelhaften Freistoßpfiff zum Glück für die Gäste stoppte. Joel-Niklas Schützler nahm aus 22 Metern Maß und platzierte das Leder unhaltbar für Keeper Daniel Künstle ins rechte untere Toreck.
Diese Führung spielte den Gästen in die Karten. In der Folge rannte der KFV an, versuchte sein Glück mit Distanzschüssen, die meist abgeblockt wurden. Den Torschrei auf den Lippen hatten die KFV-Fans in der 43. Minute, als David Göser zwei Waldkircher überlief, Sax bediente, der aber aus kurzer Distanz übers Gehäuse donnerte.
(Fast) ein Spiel auf ein Tor
Auch im zweiten Durchgang war es ein Spiel auf ein Tor – das der Waldkircher. In der 54. Minute die Doppelchance für den KFV: Yannick Assenmachers Schuss aus kurzer Distanz wurde geblockt, der Nachschuss von Elyes Bounatouf verfehlte das Ziel. Statt 1:1 stand nach einer Stunde 0:2 auf der Anzeigentafel im Rheinstadion. Einen weiten Abschlag von Lindl unterlief Anis Bouziane und der weit vor seinem Gehäuse postierte Keeper Daniel Künstle zögerte, Sandro Rautenberg, einziger Angreifer in dieser Szene weit und breit, bedankte sich mit einem eiskalten wie sehenswerten Abschluss. Die Hausherren antworteten mit einem Sturmlauf – 6:0 hieß es danach bei den Eckbällen für den KFV, aber es gelang nur ein Treffer – Sax behielt im Strafraum die Übersicht und ließ Lindl mit einem Schuss aus acht Metern keine Chance.
»Momentan läuft einfach alles gegen uns. Dem Freistoß, der zum 0:1 führte, war kein Foul vorausgegangen, der zweite Treffer war ein Geschenk und ein klares Handspiel im Waldkircher Strafraum wurde auch nicht geahndet. Wir hatten klare spielerische Vorteile, aber im Abschluss fehlt uns die Konsequenz und etwas Glück«, sagte ein enttäuschter KFV-Coach Heinz Braun.
Kehler FV – FC Waldkirch 1:2 (0:1)
KFV: Künstle – Göser (67. Zdraveski), Madihim Sax, D. Assenmacher, Abdessadki, Bouziane (62. Paqarizi), Laifer, Bounatouf, Y. Assenmacher, Aras
Waldkirch: Lindl – Rieger, Armbruster, Müller, Tischer (64. Hottong), St. Disch, Schützler (57. Frassica), Pepe, Ernst (77. K. Disch), Matt (88. Zengerle), Rautenberg
Schiedsrichter: Cretnik (Wahlwies) Zuschauer: 160
Tore: 0:1 Schützler (17.), 0:2 Rautenberg (60.), 1:2 Sax (80.)