Restlos bedient: Der Kehler Torwart Daniel Künstle (rechts) kassierte in Stegen gleich vier Gegentreffer. ©Ulrich Marx /Bericht Fritz Bierer
Nach der Niederlage vor einer Woche beim Tabellendritten FC Radolfzell kassierte der Kehler FV am Sonntag beim Vorletzten FC Rot-Weiß Stegen eine 1:4 (1:2)-Niederlage. Für Verbandsliga-Neuling Stegen war es erst der dritte Sieg in dieser Saison und entsprechend groß die Freude. Die Grenzstädter müssen nach vier Siegen zum Auftakt der Rückrunde nun die zweite Niederlage in Folge verkraften.
Zwar 70 Prozent Ballbesitz, aber 1:4 verloren – so die nüchterne Bilanz der 90 Spielminuten aus Sicht des Kehler FV. »Unsere Abwehr war heute löchrig wie Schweizer Käse«, nannte Kehls Sportvorstand Jürgen Sax einen Grund des Übels. Mit dem gleichen Strickmuster wie zuvor in Radolfzell wurde der KFV im Breisgau geschlagen: Drei Konter, drei Gegentreffer – nach dem 1:3-Rückstand nach 65 Spielminuten durch den zweifachen Torschützen Marcel Kürner war die Partie in Stegen entschieden. Und beim vierten Gegentreffer in der 90. Minute bekam Torschütze Fischer das Leder von einem Kehler Abwehrspieler »mustergültig« serviert und hatte keine Mühe, Keeper Daniel Künstle zu überwinden.
Unter Form gespielt
Entsprechend sauer, aber auch enttäuscht, über die Leistung der Mannschaft war Jürgen Sax: »Lediglich Arber Paqarizi – nicht nur wegen seinem Anschlusstreffer, sondern weil er sich viel und gut bewegte – sowie Yacine Abdessadki und Kevin Sax brachten noch eine ordentliche Leistung. Der Rest der Mannschaft spielte unter Form.«
Enttäuschende Körpersprache
Enttäuschend war vor allem auch die Körpersprache der Gäste. Bei viel Ballbesitz wurde aufseiten der Kehler zu umständlich und kompliziert agiert. Neuling Stegen war spielerisch dem Ex-Oberligisten zwar unterlegen, was die Truppe von Trainer Stefan Schwär allerdings aus ihren wenigen Möglichkeiten machte, war überragend – bei drei Kontern im ersten Durchgang wurden zwei Treffer erzielt. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Arber Paqarizi hätten die Kehler durchaus noch ausgleichen können, aber es sollte nicht sein. Auch Stegens dritter Treffer resultierte aus einem Konter.
»Blutleer und körperlos«
Jürgen Sax war vom Auftritt einiger Spieler enttäuscht: »Stegen spielte mit Leidenschaft, wir dagegen waren blutleer und agierten körperlos.«
FV RW Stegen – Kehler FV 4:1 (2:1)
Stegen: Löffler – Marco Kürner, Schwendemann, Scholpp, Krusenotto, Rohrer, Hogenmüller (45. Mai), Marcel Kürner, Rohrer, Hermann (59. Wassmer), Risch (77. Valentin Denzel).
Kehl: Künstle – Aras, Laifer, Sepp, Bouziane, D. Assenmacher, Göser, Y. Assenmacher, Sax, Weingart (26. Abdessadki), Paqarizi.
Schiedsrichter: Amin Hamidi (Ötigheim).
Tore: 1:0 Marcel Kürner (3.), 2:0 Risch (20.), 2:1 Paqarizi (30.), 3:1 Marcel Kürner (65.), 4:1 Fischer (90.).