1:1 im Derby: KFV seit neun Spielen ungeschlagen

 

Die Erfolgsserie des Kehler FV in der Fußball-Verbandsliga wackelte am Samstag im Rheinstadion gegen den Offenburger FV, denn der OFV war im Derby über weite Strecken das bessere Team. In der zweiten Hälfte verdiente sich der KFV aber das 1:1 (0:1). Die Kehler blieben damit auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen.

Die Startformation der Kehler überraschte: Papa Amadou Dioum in der Spitze, Aaron Zimmerer und Kapitän Stefan Laifer zunächst auf der Bank – KFV-Sportvorstand Jürgen Sax, der zusammen mit Ex-Profi Karim Matmour den urlaubenden Chefcoach Heinz Braun vertrat – klärte in der Pressekonferenz auf: »Die Aufstellung war schon ausgerichtet auf die kommende Saison. Amadou Dioum hat vor Rundenstart bei uns trainiert, ging dann nach Litauen und kehrte inzwischen zurück. Wir wollten einen Eindruck über seine Leistungsstärke gewinnen. Bei Fidan Nika, der aus Kanada gekommen ist, gilt das gleiche.« Allerdings fehlte beiden Spielern die Bindung zu den Kollegen auf dem Rasen – die 90 bei Dioum beziehungsweise 30 Minuten Einsatzzeit bei Nika brachten kaum Aufschlüsse.

OFV 60 Minuten das bessere Team

Den besseren Start in die Partie hatte der OFV, der aggressiver in die Zweikämpfe ging und das Kehler Aufbauspiel schon früh störte. Und das mit Erfolg, denn viele Unsicherheiten und Stockfehler prägten das Spiel der Hausherren. Eigentlich ungewöhnlich nach den jüngsten guten Auftritten der Grenzstädter.
Schon nach einer Viertelstunde hätte der Gast führen müssen, als Marco Petereit von einem kapitalen Fehlpass des Kehler Felix Weingart profitierte, freie Bahn hatte, aber an Keeper Daniel Künstle scheiterte. Besser machte es dann Marco Junker, einer der auffälligsten Akteure im Gästeteam, der seine großen Freiheiten nach einem Freistoß nutzte und aus 14 Metern die Kugel ins Netz der Hausherren zum verdienten 0:1 platzierte (29.).

KFV-Keeper Künstle stark

»Wir waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, haben es in dieser Spielphase aber leider versäumt, das zweite Tor zu erzielen. Ich glaube, dann hätten wir den Sieg eingefahren«, trauerte OFV-Trainer Kai Eble den vergebenen Möglichkeiten nach.
Die Kehler reagierten in der Pause, brachten Abwehrchef Stefan Laifer für Robert Hartfiel – die Hausherren wirkten sicherer und bauten zu Beginn Druck auf. Doch die nächste Großchance hatte der OFV: Samuel Geilers Schuss aus 14 Metern klärte Keeper Daniel Künstle per Fußabwehr (59.). Und in der 67. Minute wurde der KFV klassisch ausgekontert. Ein Befreiungsschlag aus dem eigenen Strafraum erreichte Marco Petereit, der gut 35 Meter Anlauf hatte, am Ende aber erneut am stark reagierenden KFV-Keeper scheiterte (67.). Die Hausherren übernahmen danach das Kommando und hatten Erfolg: Nach einem Eckball erzielte Felix Weingart mit einem Hammer aus 22 Metern den 1:1-Ausgleich (72.). Und vier Minuten später hatte Kevin Sax bei einem Freistoß aus 25 Metern Pech, dass das Leder an den Pfosten klatschte.

Pfostenschuss von Sax

»Knackpunkte waren im zweiten Durchgang die beiden Kontermöglichkeiten, die wir nicht verwertet haben. Nach dem 1:1 hatten wir beim Pfostenschuss von Sax auch Glück. Eine Stunde lang waren wir die bessere Mannschaft«, resümierte OFV-Coach Eble in der Pressekonferenz. »Was wir in den ersten 40 Minuten geleistet haben, das war unterdurchschnittlich, wir sind nicht ins Spiel gekommen«, sagte Jürgen Sax. »Das war nicht der KFV der letzten acht Spiele«, fügte der KFV-Sportvorstand hinzu. Eine Erklärung dafür hatte er nicht. »Vielleicht war es Übermotivation. Aber wir haben uns richtig schwer getan.«

Kehler FV – Offenburger FV 1:1 (0:1)

Kehl: Künstle – Göhringer, Sax, Assenmacher, Bouziane, Bounatouf (29. Zimmerer), Hartfiel (46. Laifer), Dioum, Zdraveski (61. Nika), Aras (83. Raabe), Weingart.

Offenburg: Streif – Kahle (62. Geyer), Anzaldi, Junker, Beiser-Biegert (74. Aziz), Geiler (80. Osmanov), Feißt, Baitenger, Petereit, Schlieter, Kehl.

Schiedsrichter: Bartschat (Neuenburg) – Zuschauer: 635.
Tore: 0:1 Junker (29.), 1:1 Weingart (72.).

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